Diese Nase! Fünf Stunden musste Hauptdarsteller Eric Elmosnino vor jedem Dreh in der Maske verbringen, bis sein Profil dem von Serge Gainsbourg entsprach, im 2010er-Kino-Biopic “Der Mann, der die Frauen liebte“ von Joann Sfar.
Die Mühe hat sich gelohnt. Gestern erschien “Der Mann, der die Frauen liebte“ (Originaltitel: “Vie heroique“) in der Vorauswahl für die Oscar-Nominierungen 2012, in der Kategorie “Best Make Up“. Erst 2011 lief der Film in den USA an.
Nicht nur besagte Nase wird ihm das Rennen bereitet haben. Auch das Make-Up von Laetitia Casta (Brigitte Bardot) ist spektakulär, nicht zu vergessen das Outfit von Doug Jones als Gainsbourgs Alter-Ego “La Gueule“.
In Frankreich hatte “Vie heroique“ bereits vergangenes Jahr bei den César-Awards die Nase vorn, gewann drei Trophäen, einen davon für “Best Sound“.
Der Soundtrack von “Vie heroique“ zeichnet den stilistischen Werdegang des Popstars, Provokateurs und Poeten Serge Gainsbourg mit spannenden Coverversionen nach: vom klassischen Chanson zu Glamour, Rock, Disco und Reggae.
Der Film konkurriert bei den Oscars 2012 mit dem Margaret Thatcher-Biopic “The Iron Lady“, neben “Harry Potter“ oder dem Politthriller “Anonymous“. Aus sechs Features wird ein Oscar-Komitee am 24. Januar die drei finalen Nominierungen wählen. Die Oscar-Verleihung findet am 26. Februar 2012 im Kodak Theatre, Hollywood statt.
Während Tochter Charlotte gerade mit ihrem neuen Album “Stage Whisper“ (produziert von Beck) die Rockszene aufmischt, ist der Geist von Papa Serge allgegenwärtig.
Furore machte vor wenigen Wochen die Neuveröffentlichung des Rock-Klassikers “Histoire de Melody Nelson“ als Deluxe Edition zum 40. Geburtstag des Albums. Das Feuilleton jauchzte. Jovial vergab Jan Wigger auf Spiegel.de der Neuauflage 10 von 10 Punkten, auch wenn er aufgrund der “Perfektion“, des “Aplombs“ und “Stils“ eigentlich “auf jeglichen weiteren Kommentar verzichten“ wollte.