Diese elegische glasklare Altstimme. Entweder thront sie über allem oder sie geht direkt unter die Haut. Die im Mai 2012 erscheinende Deluxe Edition von „Sandy“ feiert das 40. Jubiläum von Sandy Dennys hervorragendem zweitem Soloalbum. Die neue 2-CD-Ausgabe hat die zehn Titel der Original-LP um 23 Home- und Studio-Demos, Alternate Takes und Live-Tracks aufgestockt.
Im Bonusmaterial von “Sandy“ sticht eine Radio-Aufzeichnung von acht während einer US-Tour aufgenommen Songs hervor. Bemerkenswert in diesem Set ist die einzige Liveaufnahme von Dennys “At The End Of The Day“. Weiteres Highlight der zweiten Bonus-Disc ist ein Demo mit einer unveröffentlichten Bandversion von “The Lady“.
Aufgenommen 1972 mit Richard und Linda Branson wie auch Fairport-Convention-Violinist Dave Swarbrick, ebenso Steelgitarrist Pete Kleinow (Flying Burrito Brothers), enthält „Sandy“ acht Originalsongs Dennys, neben dem Bob Dylan-Cover „Tomorrow Is A Long Time“ und der Vertonung eines Texts des US-Folk-Poeten Richard Farina: „The Quiet Joys Of Brotherhood“.
Meisterhafte Streicher-Arrangements des britischen Filmkomponisten Harry Robinson (Nick Drake) reichern die Songs an. „For Nobody To Hear“ enthält ein Bläser-Arrangement der Blues-Legende Allen Toussaint.
Die britische Musikpresse hat Denny, die 1978 mit nur 31 nach einem Unfall verstarb, zur bedeutendsten Singer-Songschreiberin der englischen Folkgeschichte gekürt. Jenseits von Superstars wie Cat Stevens gilt sie als Architektin des britischen Folkrocks, seelenverwandt mit Nick Drake, der es ebenfalls zu Lebzeiten nicht in die Charts schaffte, tragisch und viel zu früh verstarb. Beth Gibbons, Natalie Merchant, Cat Power, Tracy Chapman… die Liste ihrer Erbinnen ist lang. Es gibt bei Sandy Denny noch immer eine Menge zu entdecken.