Auch François Couturier gehört zu den Bewunderern der Gestaltungsmacht von Andrei Tarkovsky. Mit den ECM-Alben „Nostalghia – Song For Tarkovsky“ (2006) und „Un jour si blanc“ (2010) schuf er gemeinsam mit dem Produzenten Manfred Eicher die ersten beiden Folgen einer Trilogie zu Ehren des Regisseurs, die er nun mit dem „Tarkovsky Quartet“ abschließt. So wie für den Bildvisionär Musik etwa von Johann Sebastian Bach eine wichtige Rolle in den Filmen spielte, so integriert nun auch der Pianist aus Orléans in einigen seiner Stücke klassische Vorlagen in seine Kompositionen. „A celui qui a vu l’ange” wurde von"Qui est homo" aus Pergolesis “Stabat mater” inspiriert, “Maroussia” von Johann Sebastian Bachs “Das alte Jahr vergangen ist”. “La passion selon Andrej” integriert Verweise auf "Herr, unser Herrscher” aus der “Johannespassion” und “Doktor Faustus” hat Bezüge zu Dmitri Shostakovitchs “Sonata for violoncello and piano, op. 40”. An François Couturiers Seite spielen die Cellistin Anja Lechner, der Akkordeonist Jean-Louis Matinier und der Sopransaxofonist Jean-Marc Larché. Gemeinsam gestalten sie Hörräume von melancholischer, melodischer Kraft, die auf eigene Weise da anknüpfen, wo die Bilder einst aufgehört haben.