Im November 2011 erscheint mit dem Boxset „The Kinks in Mono“ brandneu, worauf der anspruchsvolle Rockfan seit Jahrzehnten gewartet hat: „The Kinks in Mono“ versammelt die ersten 7 Studioalben der Kinks in den originalen Mono-Mixen auf CD, das sind: „Kinks“, „Kinda Kinks“, „The Kink Kontroversy“, „Face To Face“, „Something Else“, „The Kinks Are the Village Green Preservation Society“ und „Arthur“. Auf weitere 3 CDs hat man EPs und anderes Mono-Material der Kinks gebündelt, darunter „Kinksize Session“, „Kinksize Hits“, „Kweyt Kinks“, „Dedicated Kinks“ und zahlreiche Singles.
Bis vor wenigen Jahren gab es die Musik der Kinks – immerhin die dritt-wichtigste Rock-Band Englands der 1960er – nur auf den Original-LPs (zu Sammlerpreisen) zu kaufen. Oder auf fragwürdigen Best-Of-CDs mit immer wieder denselben Hits. Die Original-Mono-Mixe ersterer LPs mischte man für letztere Best-Of-CDs auf Stereo um. Über die Klangqualität, besonders die der vor 2007 erschienenen Stereo-Versionen, kann man sich streiten. Rock-Connaisseure und Kinks-Kenner würden sagen: verpanscht!
Nach den umjubelten Mono-Boxen von Bob Dylan und den Beatles ist hier ein weiterer großer Remaster-Coup gelungen.
Eingepackt sind die Discs in Digi-Paks. Beigefügt wurde ein im Stil eines Popmagazins der 60er aufgemachtes, 32-seitiges Booklet mit neuen Linernotes, raren Fotos, Memorabilien und Song-Informationen. Stylish vollendet liegt das alles in einer Box, die aussieht wie ein tragbarer Mono-Plattenspieler der Marke Dansette aus den 1950ern/60ern.
The Kinks sind so britisch wie Minzsoße, Emma Peel und rote Doppeldeckerbusse. Ihr Sound: eine Achterbahn aus Adrenalin und Emotionen. Im Dreigestirn der „britischen Invasion“ der 1960er, im Verbund mit den Beatles und den Rolling Stones wurden sie die Rollenmodelle der Mods und Neo-Mods. The Jam und viele andere britische Bands der 80er coverten Kinks-Songs. The Kinks lieferten mit „You Really Got Me“ aber auch die Blaupause für Heavy Metal und sogar Punk. Ihre Balladen inspirierten den Britpop von Oasis, Blur und Franz Ferdinand. Das Vermächtnis der Kinks ist merkurianisch. Zeitlos durchzieht ihr Erbe die Rock-Kultur.
Kurzsichtige Plattenfirmen, unfähige Managements und zermürbende Konflikte in der Band vereitelten zu Lebzeiten der Kinks ihren Aufstieg in die Liga der Beatles und Stones – so der pop-historische Konsens. Heute arbeitet man ihren Back-Katalog systematisch und voller Respekt wieder auf. 2011 sind chronologisch 6 ihrer ersten 7 Studio-Alben als aufwändige Deluxe-Editionen erschienen (außer „The Kinks Are the Village Green Preservation Society“, das im Herbst in England erscheint). Weitere Neuausgaben sind in Vorbereitung.
50 Jahre nachdem die Brüder Ray und Dave Davies im Londoner Stadtteil Muswell Hill ihre erste Band gründeten (mit Rod Stewart spielten sie damals auf Schul-Feten) erscheint der erste Teil des Kinks-Katalogs in seiner ganzen majestätischen Glorie.