The Jam | Musik | Snap!

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Snap!
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The Jam

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Als Paul Weller, der “Modfather des Britpop, 1982 sein wegweisendes Trio The Jam auf dem Höheunkt der Popularität auflöste und sich von seinen Mitmusikern Bruce Foxton und Rick Buckler trennte, um neue kreative Wege zu gehen, lagen sechs Alben (”In The City" 1977, “This Is The Modern World” 1977, “All Mod Cons” 1978, “Setting Sons” 1979, “Sound Affects” 1980, “The Gift” 1982, “Dig The New Breed” 1982) hinter ihm und etliche weitere vor ihm.

Was er als Hauptsongschreiber von The Jam – der neben The Clash und Wire zur Zeit wohl meist zitierten und verehrten Formation aus der Blütezeit des britischen Punk – begonnen hatte, führte er zunächst mit den programmatisch benannten The Style Council und später als Solokünstler fort: Nämlich in Musik und Erscheinung die rigorose Haltung und Sprache des nordenglischen Arbeiterkindes sozialistischer Prägung mit dem stilbewussten Proletensnobismus der Modernists genannten urbanen Jugend zu verbinden. In aller Lässigkeit zu demonstrieren, dass politischer Protest die Pose nicht zu scheuen braucht.

Anders gesagt: Es gab für Paul Weller keinen Grund, warum man seine inhaltliche Kritik an einer kaputten westlichen Gesellschaft notwendigerweise in oberflächlich kaputten Klamotten vortragen musste und es nicht schickere Insignien der Dissidenz gab als den Iro und die Sicherheitsnadel. Zum Beispiel den Motorroller und Rollkragenpullover. Auf einem Abschiedsgig der Jam in der Mod-Hochburg Brighton ging es ans, ähm, Eingemachte und mit “Snap!” hinterließen The Jam dann eine bravouröse Kollektion der Single A-Seiten, ausgewählten B-Seiten, Album-Tracks und Raritäten.

Die liebevoll und kenntnisreich konzipierte Compilation war das würdige Vermächtnis einer Band, die mit ihrem gleichermaßen von The Who und den Kinks wie auch amerikanischem R&B beeinflussten musikalischen Stil eigene Marken setzte. The Jam war, wo Motown und Mao sich gute Nacht sagten und die politische Botschaft sich als Ohrwurm in den Apfel der Erkenntnis fraß. Wollte man gehört werden, war ein traditionell guter Song als Medium fortschrittlicher Ansprache unerlässlich. |Doch während Paul Weller mit dem Style Concil mal eben ein gutes Jahrzehnt vorwegnahm, was in den Neunzigern als Acid Jazz die Kaffehäuser beschallte, sich danach mit seinen Soloalben noch mehr dem Song verpflichtete und seinen Status trotz kurzer Schwächephasen bis in die Neunziger bewahren konnte, in denen der mittlerweile vierfache Familienvater nicht zuletzt dank der ihn ständig erwähnenden Oasis einer neuen Generation bewusst wurde, trotz alledem erlitt “Snap” ein unwürdiges Schicksal: Die Vinyl Erstauflage wich der CD und die unmotiviert, ahnungslos und nachlässig neugepressten Versionen alter Vinylalben gaben dem Begriff “Greatest Hits” oder “Best Of” einen schlechten Namen, indem sie häufig eben nicht das Beste, sondern das schnell verfügbare zusammenhauten, um es zu verramschen.

So geschehen auch mit “Snap”. Tatsächlich brauchte es eine Ewigkeit und die nachdrückliche Renaissance einer Ära durch junge Bands und neue Hörer, vielleicht auch den kürzlich an Mr. Weller verliehenen Brit-Award für sein Lebenswerk, um an die erfolgreiche Restaurierung eines Klassikers zu gehen.

Nun ist es soweit: Am 21.02. ist nach 23 Jahren endlich die Originalversion von “Snap” erschienen, mit allen ursprünglichen 29 Songs und zusätzlichem Material wie einer extrem raren Live EP (“Move On Up”, “Get Yourself Together”), einem exklusiven Remix von “Funeral Pyre” und dem “That’s Entertainment”-Demo. Also, get Weller soon!
Veröffentlichung
Format
CD
Label
Polydor
Bestellnummer
00602498771815

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