Spätestens seit seinem Sieg beim Internationalen Chopin-Wettbewerb 2015 zählt der südkoreanische Pianist Seong-Jin Cho zu den führenden Künstlern seiner Generation. Dabei vereint er in seinem Spiel überragende Technik mit tiefer Musikalität und beweist bei seinen Interpretationen bereits eine beeindruckende Reife. Nun hat der Exklusivkünstler bei Deutsche Grammophon sein neues Album angekündigt. Unter dem Titel “The Handel Project” widmet er sich darauf ausgewählten Suiten des berühmten Barockkomponisten, ergänzt durch die Händel-Variationen von Johannes Brahms. Das Album erscheint am 3. Februar 2023 beim gelben Label, eine erste Single ist bereits erschienen.
Barocke Meisterwerke im Fokus
Für sein neues Album hat der 28-Jährige drei persönliche Favoriten aus Georg Friedrich Händels erster Sammlung der “Suites de pièces pour le clavecin” ausgewählt, die mit einem ungemeinen Reichtum an musikalischen Einfällen und melodischen Erfindungen in den Bann ziehen. Dabei wartet jede einzelne Suite mit einem ganz eigenen Charakter auf, der von Cho detailversessen auf dem Konzertflügel herausgearbeitet wird. "Ich habe wirklich sehr viel an meiner Technik gearbeitet, da ich alle Stimmen zur Geltung bringen wollte. Ich habe versucht, verschiedene Farben in allen zu erhalten. Und ich habe mir ein Concerto grosso vorgestellt. Die linke Stimme könnte zum Beispiel wie ein Fagott klingen. Oder eine Stimme in der rechten Hand könnte wie eine Violine klingen“, so der Musiker. So erklingt zu Beginn die Suite Nr. 2 in F-Dur, HWV 427, gefolgt von der Suite Nr. 8 in f-Moll, HWV 433 und der Suite Nr. 5 in E-Dur, HWV 430. Spannungsvoll ergänzt werden die Suiten Händels durch die „Händel-Variationen“ von Johannes Brahms, ein virtuoses Variationswerk mit einer außergewöhnlich fantasievollen Fuge, das der Tonschöpfer inspiriert von der “Air” aus Händels Suite Nr. 3 in B-Dur, HWV 434 komponierte. Mit zwei Einzelsätzen aus Händels zweitem Band der “Suites de pièces pour le clavecin” klingt das Album schließlich aus. “Für mich kommt Händels Musik von Herzen”, sagt Cho über die Kunst des barocken Meisters. Auf seinem neuen Album wird spürbar, was er damit meint.