Georg Friedrich Händels Suiten für Tasteninstrument sind den meisten Konzertpianisten fremd. Seong-Jin Cho möchte mit seinem Album neues Licht auf diese gefühlvollen Werke der Barockmusik werfen. Aufgenommen für Deutsche Grammophon hat er seine drei Favoriten von Händels Suiten, HWV 427, 430 und 433. Nachdem sich der Pianist jahrelang mit Musik aus späteren Epochen beschäftigt hatte, gelangten Händels Tastenwerke in seinen Fokus, nicht zuletzt durch ihren Reichtum an musikalischen Einfällen und melodischer Erfindung. „Für mich kommt Händels Musik von Herzen, die Menschen können ihr leicht folgen“, sagt Cho. Er verzichtet möglichst auf das rechte Pedal in seiner Interpretation, modifiziert jedoch einige der dynamischen Markierungen, um das Potenzial des modernen Flügels auszuschöpfen. Aber auch der Einfluss Händels auf spätere Komponisten interessierte Cho, somit entschied er sich, auch Brahms’ schöpferische Antwort auf Händels Musik einzuspielen: Brahms’ hat seine virtuose Händel-Variationen innerhalb weniger Wochen zu Papier gebracht. Für Cho sind diese „die besten Variationen, die je geschrieben wurden“. Das Album schließt mit zwei einzelnen Sätzen von Händel: Die Sarabande in B-Dur und das Menuett in g-Moll – das Letztere in einer magischen Bearbeitung von Wilhelm Kempff.