Die Show muss nicht, sondern darf weitergehen: Milow und sein Siegeszug durch die Herzen der Fans stoppt auch im Jahr drei nach „Ayo Technology“ nicht. „Little in the middle“? Nein, mittelprächtig machen andere. On top oft the world trifft es wohl eher.
Tja, wer hätte das gedacht. Kein Flop weit und breit in Sicht, kein One-Hit-Wonder Abgesang. Kein Zufallstreffer mit einer genialen Coverversion, kein Tourneeabbruch wegen zu großen Hallen und zu kleinem Publikum, nichts. Alles läuft, alles ist im Fluss. Der Weg nach oben ist längst nicht beendet, sondern geebnet.
„Little In The Middle“ ist ein signifikantes Beispiel dafür, warum das so kommen musste. Hier hat niemand einen Hit geschrieben, der ein Hit sein muss. Der Song fließt so locker ins Ohr, wie er offenbar von Milow aus dem Ärmel geschüttelt wurde. Eine kleine Geschichte, verpackt in große Songwriterkunst.
Und wie funktioniert die? Ganz einfach: Milow ist eben Milow. Kein Versuch, den leichten belgischen Akzent im sonst lupenreinen Englisch zu verstecken, keine anbiedernden Experimente Richtung Radiotauglichkeit und keine Skandälchen für den Regenbogen. Stattdessen: Musik, einfach nur Musik. Ein irrsinnig feines Gespür für den großen Refrain ohne Pathos, eine unter die Haut gehende Stimme. Songs für alle, und trotzdem jeder eine kleine Besonderheit. „Little In The Middle“, allein dieser Titel sagt soviel darüber, wie Milow ist und sich selbst sieht. Die Show kann nicht nur, sondern muss weitergehen. Und zwar alles andere als mittelprächtig.