Keith Jarrett | News | Folge 5: Keith Jarrett - Einzigartiger Jazzimprovisator und origineller Klassikinterpret

Folge 5: Keith Jarrett – Einzigartiger Jazzimprovisator und origineller Klassikinterpret

Keith Jarrett
© ECM Records
10.06.2015
In unserer 5. Folge stellen wir Ihnen zwei Wegweisende Aufnahmen vor, die Keith Jarrett mit seinem American Quartet in den 70er Jahren produzierte.

Keith Jarrett: The Survivors’ Suite (ECM 1085)

Im April 1976 nahm Jarrett mit seinem amerikanischen Quartett, dem neben dem Saxophonisten Dewey Redman und dem Schlagzeuger Paul Motian auch Charlie Haden angehörte, die beiden Alben “Eyes Of The Heart” und “The Survivors’ Suite” für ECM auf. Jarrett ist auf beiden Alben nicht nur als Pianist, sondern auch als Sopransaxophonist zu erleben. Die fast 50-minütige “Survivors’ Suite” gilt als eine der besten Aufnahmen, die dieses Quartett in all den Jahren, die es zusammenspielte, gemacht hat.
Es ist unüberhörbar, wie hervorragend die vier Musiker, die zu diesem Zeitpunkt immerhin schon seit fünf Jahren eine Einheit bildeten, zusammengewachsen waren. Der Penguin Guide to Jazz bezeichnte das Album als “Meisterwerk, bei dem das Quartett in einem ambitionierten und groß angelegten Stück an einem Strang zieht und alle Mitglieder des Ensembles mit ganzem Herzen und Leidenschaft bei der Sache sind.”

Keith Jarrett: Eyes Of The Heart (ECM 1150)

Das blinde Spielverständnis, das zwischen Jarrett, Redman, Haden und Motian  herrschte, zeigte sich sogar noch besser auf dem Live-Album “Eyes Of The Heart”, das im Mai 1976 – nur einen Monat nach der Aufnahme der “Survivors’ Suite” – bei einem Konzert in Bregenz mitgeschnitten wurde. “Jede Aufnahme dieser ungewöhnlichen Gruppe (womöglich das beste Ensemble, mit dem Jarrett über Jahre dauerhaft gearbeitet hat) ist es wert gehört zu werden”, urteilte Scott Yanow im All Music Guide, “denn die Musiker verstanden es, simultan innerhalb und außerhalb einer Tonlage zu spielen und waren ständig voller Überraschungen.”
“Eyes Of The Heart” war das letzte Album, das Jarrett mit seinem amerikanischen Quartett aufnahm. Danach trennten sich die Wege der vier Musiker. Mit Paul Motian arbeitete Jarrett 1992 wieder auf dem Album “At The Deer Head Inn”, mit Charlie Haden sogar erst 2010, als die Duo-Aufnahmen für “Jasmine” und “Last Dance” entstanden.

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