Am 07.10.2013 jährt sich der Todestag der Bühnenlegende
Gustaf Gründgens. Der deutsche Schauspieler, Regisseur und Intendant war eine der faszinierendsten und polarisierendsten Persönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts. Gemeinsam mit der
Deutschen Grammophon Gesellschaft schrieb er ein Stück Literaturgeschichte. Die Aufnahme seiner legendären Düsseldorfer Inszenierung von Goethes
Faust I, in der Gründgens den Mephisto gab, erschien 1954 bei der Deutschen Grammophon auf gerade erst eingeführten Langspielplatten – und wurde so zur Geburtsstunde des heutigen Hörbuchs. Vornehmstes künstlerisches Ziel war es damals, die Lebendigkeit der Originalaufführung einzufangen; ja, es ging um ein – wie für diese Neuerscheinung der Werbetext formuliert – “Hörerlebnis, das ohne Umwege durch die eindringliche Kraft des Wortes unser Herz erreicht”. Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 40.000 Mark. 1959 folgte Gründgens Hamburger Aufführung des
Faust II, diesmal mit Will Quadflieg als dramatischem Widerpart.
Seitdem kann die
Deutsche Grammophon Gesellschaft, die älteste Schallplatten-Marke der Welt, mit Stolz auf über ein halbes Jahrhundert Literaturvertonung zurückblicken, in dem sie klassischer und moderner Dichtung mit hervorragenden Schauspielern, erstklassigen Sprechern oder den Autoren selbst Stimme und Klang verliehen hat. Die beiden Herzstücke der
Deutschen Grammophon Literatur sind auch heute noch in neu aufgelegter Originalfassung auf CD erhältlich.