1966 veröffentlichte Frank Zappa mit seiner Band das erste Rock-Konzept-Doppelalbum der Geschichte: “Freak Out!“. Produzent der Mothers of Invention war mit Tom Wilson eine Schlüsselfigur der 1960er-Rockszene in den USA. Neben Phil Spector und Teo Macero gilt Wilson als Architekt jener musikalischen Epoche. Bevor er Frank Zappas damalige Band The Soul Giants in einer Bar entdeckte und sie für das Jazz-Label Verve unter Vertrag nahm, hatte Wilson diverse LPs von Bob Dylan produziert. Kurz nach “Freak Out!“ zeichnete er für Alben der Velvet Underground verantwortlich.
Ein Exzess an Material ließ “Freak Out!“ zum ersten Debüt-Doppel-Album der Rockgeschichte werden (parallel erschien im Juni des Jahres Bob Dylans “Blonde On Blonde“ – aber das war Dylans siebtes Album). Die Mothers of Invention verstärkt ein Studio-Orchester.
Auf “Freak Out!“ nahm Zappa in seiner typisch satirischen Art und Weise den damaligen Teen-Pop auf die Schippe und reflektierte die Freak-Subkultur von Los Angeles. Doch auch wenn er sich über die Konventionen lustig machte, erkennt man innerhalb der unberechenbaren Arrangements und kontrolliert merkwürdigen Melodien Zappas begnadete Pop-Ader. Zwischen den Dada-istischen rebellischen Kompositionen finden ganz normal gestrickte Love-Songs Platz.
Heute ist das eklektische Meisterwerk zwischen R&B, Doo-Wop, orchestralem Rock und Avantgarde ein absolutes Kult-Album, steht in der Grammy Hall of Fame und in den All-Time-Bestenlisten der Musikmedien.