Man kann die Bedeutung von Diana Krall entweder an harten Fakten festmachen, wie ihren weltweit mehr als 25 Millionen verkauften Tonträgern und neun Gold-, drei Platin- und sieben Multi-Platin-Auszeichnungen. Man kann ihr aber auch anrechnen, in den 1990er Jahren beinahe im Alleingang das Revival einer besonderen Art des Vocal Jazz ausgelöst zu haben, einer Mischung aus dem Glamour berühmter Vorbilder der 1950er und 60er Jahre, gemischt mit einer ganz eigenen, subtilen künstlerischen Note. Bei Diana Krall gab es niemals einen lauten Ton und dennoch viel Emotionen und Zwischentöne. „Kühle Blonde“ wurde sie hin und wieder von Kritikern genannt, aber wer sich auf ihre Musik einlässt, findet dort viel Gefühl. Der österreichische STANDARD schwärmte dieses Jahr nach einem Wiener Konzert von „Tiefgang und Vokalfarben, die wie aus dem Augenblick zu entstehen scheinen“.
Farben zeichnen auch eine LP-Edition aus, in der im Oktober drei Diana-Krall-Klassiker als 180g-Doppel-LPs im Gatefold-Sleeve wiederaufgelegt werden. Mit dabei ist „The Look Of Love“ (2001), eine schwelgerische Sammlung von Balladen und Bossa Novas, produziert von Tommy LiPuma und arrangiert vom legendären deutschen Klangzauberer Claus Ogerman.
„Glad Rag Doll“ (2012) war das elfte Studioalbum der Kanadierin. Das von T Bone Burnett produzierte Werk enthält hauptsächlich Jazz aus den 1920er und 30er Jahren, größtenteils inspiriert von alten Schallplatten aus der Sammlung von Diana Kralls Vater.
Beim Album „Wallflower“ (2015) orientierte sich Krall erstmals weg vom Repertoire der Standards aus Jazz und dem American Songbook hin zu Pop-Klassikern wie „California Dreaming“ von The Mamas and the Papas und „Desperado“ von den Eagles. Vom legendären Bob Dylan stammt der Titelsong des von David Foster produzierten Albums, Elton Johns „Sorry Seems To Be The Hardest Word“ ist eine der am meisten unter die Haut gehenden Nummern.