Ein
Christina Stürmer-Album lebt stets von großartigen Songeinfällen, überbordender Musikalität, lebensnahen Lyrics und dem sensiblen Gespür für Zwischentöne. Dinge, die auch beim inzwischen neunten Studioalbum auf der Habenseite stehen. Und trotzdem gleicht das
Album “Seite an Seite” einem Quantensprung: 13 Songs, die noch nie so nah an Herz und Hirn waren; ein energiestrotzendes Statement, dass der Blick nach vorn gerichtet ist, dass sich hier niemand auf seine alten Hits beschränken oder gar wiederholen will. Obwohl das Vorgängeralbum keine drei Jahre her ist, zeigt sich Christina Stürmer deutlich gereift, ein Stück erwachsener.
Das Leichte, das Luftige, das Optimistische hat sie sich bewahrt.
Vom ersten Ton an überzeugt Christina Stürmer mit Qualitätsmerkmalen, für die sie seit mindestens zwölf Jahren gekannt und geschätzt wird: Vielschichtige Kompositionen, detailverliebte Arrangements, nachvollziehbare Texte, der gekonnte Wechsel zwischen leisen und lauteren Tönen. Zeitlos und dennoch am Puls der Zeit. Lieder, die von unwiderstehlichen Hooklines profitieren, aber genauso im Singer/Songwriter-Kontext bestehen können. Qualitativ auf höchstem Niveau, doch gleichzeitig durchzogen von diesem einfachen Pop-Appeal, mit dem Mehrheiten abgeholt werden. Songs, die sich zuerst in den Gehörgängen einnisten, und von dort schnurstracks in Richtung Herz marschieren. Auf “Seite an Seite” präsentiert sich Christina Stürmer zugleich stark und verletzlich, kraftvoll und sanft, ohne Schnörkel und doch artifiziell.
Christina Stürmer Album “Seite an Seite”