Ein Phänomen der letzten Jahre war, dass immer mehr gealterte Popstars auf zumindest ein oder zwei Alben mit dem Jazz geflirtet haben. Oft beschränkten sie sich dabei allerdings darauf, mit orchestraler oder Bigband-Begleitung populäre Jazzstandards aufzunehmen. Wirklich jazzig waren die Ergebnisse unterm Strich höchst selten. Jetzt hat Bryan Ferry, ehemals Kopf und Stimme der britischen Art-Rock-Band Roxy Music, einen ganz anderen und überraschend originellen Ansatz gewählt. Für sein Album “The Jazz Age” vertonte er mit dem Bryan Ferry Orchestra eigene Hits im Stile einer Jazzband der 20er Jahre. Und zwar derart, dass man auch Ohrwürmer wie “Avalon”, “Love Is The Drug”, “Don’t Stop The Dance”, “Do The Strand” und “Virginia Plain”, die ausschließlich instrumental neuinterpretiert wurden, nicht sofort wiedererkennt. Ein charmanter stilistischer Seitensprung!