Andris Nelsons und das Gewandhausorchester Leipzig setzen den gefeierten Bruckner-Zyklus fort.
“Bruckner hat in dieser Symphonie alles mit äußerster Deutlichkeit formuliert: Die wunderbaren Themen sind klar durch Generalpausen voneinander getrennt, und doch ergibt sich ein großes Ganzes. Es ist erstaunlich, dass dieses Werk so selten gespielt wird – eigentlich ist es ein idealer Einstieg in den Kosmos von Bruckners Symphonik”, konstatiert Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons über die Zweite Symphonie. So komponierte er nach der “kecken” Ersten (ebenfalls in c-Moll) und der schließlich “annullierten” d-Moll-Symphonie zwischen Herbst 1871 und 1872 seine Zweite Symphonie – die eigentlich seine Dritte ist.
Bruckner selbst nannte seine Achte ein “Mysterium”. Dem kann Andris Nelsons viel abgewinnen: “Bruckner drang hier, vor allem im langsamen Satz, in Regionen vor, die anderen Komponisten unerreichbar blieben. Auch die Geschlossenheit des riesigen Werkes gleicht einem Wunder. Hierzu trägt vor allem der grandiose Finalsatz bei – der letzte, den Bruckner vollenden konnte.” Und Nelsons gesteht: “Diese Symphonie zu dirigieren, aber auch zu hören, ist eine existenzielle Erfahrung.”