Bei seinem dritten Projekt für Deutsche Grammophon – nach den eindrucksvollen Alben “Philip Glass Piano Works” und “Johann Sebastian Bach” – stellt Víkingur Ólafsson eine Verbindung zwischen zwei Größen der französischen Musik her: Claude Debussy und Jean-Philippe Rameau.
Als Víkingur Ólafsson sich erstmals eingehend mit Rameaus Werken beschäftigte, offenbarte sich ihm eine wahre Wunderwelt: eine Fülle einfallsreicher Stücke, die kaum gespielt werden. Und je mehr Zeit er mit Rameaus Klaviermusik verbrachte, desto mehr wurde ihm die Affinität zu Debussy klar: Der jüngere ein Revolutionär, der sich offen über die Tradition hinwegsetzte und der ältere ein Musiker, der das Kräftespiel der funktionalen Harmonik definierte.
Im vorliegenden Album wechseln sich Stücke aus Rameaus “Pièces de clavecin” mit Stücken aus Debussys “Estampes”, “Children’s Corner” und den beiden “Préludes”-Bänden ab. Den Abschluss bildet “Hommage à Rameau”. Es ist die Geste eines großen Künstlers gegenüber einem anderen, die eher die Anerkenntnis einer geistigen Verwandtschaft als die Dankbarkeit eines Schülers gegenüber seinem Lehrer bezeichnet.