1988 in einem Plattenladen gegründet – in dem Billy Corgan damals arbeitete – gaben sie ihr erstes Konzert mit dem Gitarristen James Yoshinobu Iha und der Bassistin D’Arcy Elizabeth Wretzky, bevor der Schlagzeuger James Joseph “Jimmy” Chamberlin dazustieß, dessen virtuoses Spiel den Pumpkins entscheidende Impulse geben sollte. Bereits die zweite Single
“Tristessa“ wurde über das legendäre Label Sub Pop veröffentlicht.
Als die Band auf der Bildfläche erschien, war die Musiklandschaft zerklüftet zwischen Boygroups und Ravern. Grunge und Britpop dominierten die Titelseiten der Musikpresse. Auch wenn sie sich selbst nicht wirklich dazuzählten, warf die Musikpresse sie zunächst in die Grunge-Schublade. Der Insider-Erfolg ihres Debütalbums Gish brachte die
Smashing Pumpkins ins Vorprogramm von Jane´s Addiction und den
Red Hot Chili Peppers. Von Anfang an setzte das Quartett neue Akzente. Gleichermaßen in den Fußstapfen von
Led Zeppelin,
Queen und
The Cure, füllte der näselnde Gesang Corgans eine emotionale Leerstelle im Grunge. Mehr als noch bei
Nirvana, sprach ihre Androgynität vielen Teenagern aus der Seele. Anders als
Guns N‘Roses konnten die Pumpkins ihre Rockstarposen ironisieren. Ihr von Metal, Glam, Goth und Dream Rock beeinflusster Sound entwickelte sich ständig weiter: Brachiale Gitarren wichen hochgestochenen Keyboards, akzentuiertes Schlagzeug mündete in monotone Drumcomputer, und zunehmend fand ihr Sound immer mehr Orientierung am Power-Rock der 1970er.
Ihr drittes Album
Mellon Collie and the
Infinite Sadness, ein Mammut-Konzeptwerk auf zwei CDs, brachte sie 1995 auf die Spitzenplätze der internationalen Charts. Produziert von Schwergewichten wie Flood (
U2) und Alan Moulder
(Depeche Mode), gilt es als kreativer Höhepunkt der Pumpkins, und brachte ihnen sieben Grammy-Nominierungen. Die Single “Bullet With Butterfly Wings” war auch in Deutschland ein Hit, und in den USA wurden den Kürbisse eine ganz besondere Ehre zuteil: Sie traten in einer Folge der Simpsons auf. An den Mega-Erfolg knüpften sie noch einmal mit dem Nachfolger Adore an, dann wurde es stiller um sie.
2007 gelang den Pumpkins mit ihrem sechsten Album Zeitgeist ein Comeback. Seitdem haben sie sich mit verschiedenen innovativen Online-Veröffentlichungen in der kreativen Szene zwischen Musik und Technologie gehalten. 2012 brachte die Band das Album Oceania heraus, das auf Platz 4 der US-Pop-Charts einstieg und die US-Independent-Charts anführte, gefolgt vom 2014 veröffentlichten Werk Monuments to an Elegy.
Mit Originalität, Eigenwilligkeit und stilistischer Unberechenbarkeit lösten die Smashing Pumpkins den Alternative-Rock vom Underground-Image und brachten ihn ins Feuilleton. Im andauernden 90er-Revival nehmen sie eine Schlüsselrolle ein.