Neben den frühen Rolling Stones, The Who und The Kinks waren auch die Small Faces zur Mitte der 1960er eine integrale Band der legendären Londoner Mod-Szene. Zur so genannten britischen Invasion, also zu den international dominierenden britischen Bands (Beatles, Stones, Dusty Springfield) der `60er gehörten sie jedoch nie. Wie bei den Kinks beschränkte sich auch der Ruhm der Small Faces auf England. Bis heute kann man das Quartett als Britrock-Geheimtipp bezeichnen – ironischerweise!
Ähnlich wie die aktuellen Deluxe-Neuausgaben der Kinks enthalten auch zwei neue Deluxe-Editionen der Small Faces – ihres titellosen Debüts und des 1967er-Album-Nachfolgers “From The Beginning“ – die Stereo- und Mono-Versionen der jeweiligen Alben, ebenso unveröffentlichtes Bonusmaterial. Neue Linernotes aus neuen Interviews mit den Bandmitgliedern Ian McLagan und Kenney Jones runden die 2012 veröffentlichten Luxusausgaben ab.
1967 hatte sich das Verhältnis von Steve Marriott und Co. zu ihrem Manager Don Arden (später E.L.O. und Black Sabbath) spürbar abgekühlt. Auf dem Immediate-Label des sagenhaften Stones-Managers Andrew Loog Oldham sollten die Small Faces 1968 ihr bestes Album “Ogdens’ Nut Gone Flake“ aufnehmen.
Doch auch wenn Decca die zweite Small Faces-LP “From The Beginning“ noch schnell vor ihrem Label-Abgang zusammenschusterte, gilt das Album als Brit-Rock-Meilenstein mit blühender Psychedelia (“Yesterday, Today and Tomorrow”) wie auch lodernden Covern von Del Shannons Rock´n´Roll-Smasher “Runaway” und Smokey Robinsons hypnotischem R&B-Hit-Walzer “You’ve Really Got a Hold on Me”, nicht zu vergessen der SM-Originalsong und Mod-Klassiker “All Or Nothing“.
Der AllMusic-Guide sieht “From The Beginning“ selbst im direkten Vergleich mit “Rubber Soul“ und “Aftermath“ bestehen, den relativ zeitgleich veröffentlichten Meister-Oeuvres der Beatles und Rolling Stones.
Im April 2012 wurden The Small Faces, lang überfällig, in die ehrwürdige Rock´n´Roll Hall of Fame aufgenommen.