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Das Album “Herzkommando”

sarah stephanie 2012
23.02.2012
Es gibt so Stimmen, die gehen einem auf ganz unbeschreibliche Art und Weise einfach durch und durch! Als 2009 die Single „Eiskalter Sommer“ veröffentlicht wurde, ging es vielen Hörern ganz so, wie der Songtitel es implizierte: Nämlich „eiskalt“ ins Herz. Was für ein Talent! Wer sich auf die Suche nach einer unbekannten Newcomerin machte, erlebte eine Überraschung: Hinter der Sängerin Sarah-Stephanie steckte nämlich der österreichische Kinderstar „Stephanie“. Bekannt geworden war die damals blutjunge Siegerin des ORF-„Kiddy Contest“ durch ihre erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben wie dem „International Contest Of Young Singers“ oder dem „Grand Prix der Volksmusik“; Auszeichnungen wie der „Herbert Roth Preis“, eine Goldene Schallplatte oder der Grand-Prix-Sieg im Duett mit dem Nockalm Quintett waren nur einige Stationen ihrer bewegten Jugend.

Was für eine Entwicklung hat die mittlerweile 21jährige Burgenländerin seitdem hingelegt! Zehn Jahre später ist nicht nur ihre Stimme nicht wieder zu erkennen. Auch optisch steht da eine höchst bezaubernde junge Frau, die mit dem einstigen Kinder-Image von damals nichts mehr gemein hat. Insofern ist in ihrem Fall die Zeit als Teeniestar nicht Bürde, sondern gute Schule gewesen, und die Änderung im Namenszug keine Flucht vor der Vergangenheit, sondern im Gegenteil vielmehr ein authentisches Heranrücken an sich selbst; denn sie heißt eben nun mal Sarah-Stephanie!
Nicht nur der Lauf der Zeit hat zu dieser Veränderung beigetragen, sondern auch die Künstlerin selbst. Sie hat hart an sich gearbeitet: Nach der Schule besuchte Sarah-Stephanie eine Akademie für Medienkommunikation in Wien, ging ein Jahr später auf ein musikalisches College in Miami/Florida und absolvierte u.a. Kurse in Tanz, Gesang und Bühnenperformance. Zurück in Europa hat auch die Auswahl ihres neuen musikalischen Umfelds zu ihrer unglaublichen Metamorphose beigetragen: Allen voran Produzent und Hitlieferant David Brandes, aber auch Text-Koryphäen wie Deutsch-Rocker Heinz Rudolf Kunze, der für sie beispielsweise den Kopf-Hörersong „Sie liebt sie“ schrieb. Kein einfaches Thema im Unterhaltungsgenre, sollte man meinen, doch das verhinderte den Erfolg nicht: In Österreich hielt sich die Liebesstory 2010 wochenlang auf Platz 1 der Radiocharts.
Mit „Herz übernimmt Kommando“ gelang ihr dann nicht nur ein Top10-Radioerfolg auch in Deutschland, sondern zudem noch ein richtiger Dauerbrenner. Die Geschichte der Frau, die zwei unabgeschickte Liebesbriefe als Papierschiffchen in den Fluss setzt und beobachtet, ob sie sich finden, um daraus die entsprechenden Schlüsse für ihre unerwiderten Gefühle zu ziehen, ist aber auch zum dahin schmelzen schön! „Dein Boot kreist für sich, meins berührt es nicht. Doch der Fluss ist noch lang, einmal kommt es an“. Wer angesichts dieser hoffnungslos Hoffenden am Schluss nicht seufzen muss, ist ein emotionaler Fels oder hatte das Glück, nie unglücklich verliebt zu sein. Texter Udo Brinkmann lieferte damit die Steilvorlage für das nun endlich erscheinende Album „Herzkommando“ der erwachsenen Sarah-Stephanie. Mit weiteren Autoren wie Heike Fransecky und Bernd Meinunger und Titeln wie „Nebel in Rom“, „Mit geschlossenem Visier“ und „Der bittersüße Geschmack“ ist dem Team um David Brandes gelungen, den Reifeprozess nachzuzeichnen, den die Künstlerin für sich selbst bereits vollzogen hat.

Mit neuen musikalischen Ideen und ausdrucksstarken Texten zeigt „Herzkommando“, dass man auch abseits eingefahrener Muster hörenswerte Musik machen kann. Ein bisschen mystisch, ein bisschen märchenhaft, etwas „Pe Werner“, etwas „Juliane Werding“, ein Schuss Romantik, ein Hauch Melancholie:
Auch wenn die Zutaten vertraut klingen, so ist das Ergebnis doch ein ganz individuelles, außergewöhnlich schönes Schlageralbum, das seinesgleichen sucht. Getragen von einer außergewöhnlichen Stimme, die ihresgleichen sucht.

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