Sie sind jung, sexy, dynamisch und machen ganz was Neues, la kölsche Vita und und und… So weit so Standard, ein üblicher Werbetext für eine Kölner Band die eine Platte veröffentlicht. Aber wir haben es hier mit Querbeat zu tun, da ist ‘Standard’ so ziemlich das Letzte was einem einfallen sollte. Nicht dass die genannten Attribute nicht zutreffen würden, aber was Querbeat hier mit “Fettes Q” vorlegen ist eben das: ein fettes Statement. Niveau, Finesse und Intelligenz haben selten so viel Spaß gemacht, fünfzehn laute nette Leute, die wissen was sie tun und zum Tanz bitten. Das Leben gibt heut einen aus!
Es ist schon bizarr, dass wir es hier so gesehen mit dem Debütalbum von Querbeat zu tun haben, ist diese umtriebige Banda ja schon längst etabliert und könnte auf eine lange Bandgeschichte zurückschauen. Aber das tun sie nicht – sie preschen nach vorne und schreiben ihren Namen groß! Sie kennen ihre Stadt in- und auswendig, vom Stadtrandfluss bis zum Postkartenmotiv, von Arenagigs zu Kölsch im Club, von der Südstadt bis nach Niehl. Ja, Köln bekommt einen fetten Stempel aufgedrückt. Mit Nie mehr Fastelovend, Stonn op un danz und Tschingderassabum haben sie den Karneval erobert, dort sind sie längst alte Hasen und Häsinnen. Aber sie haben eben auch den ganz großen Plan für die Republik. Wir werden zwar nie wirklich erfahren was sie so treiben wenn sie keiner süht, aber wahrscheinlich kommt wie immer eine übertriebene Überraschung dabei raus. Oder sie sind einfach nur am Abkalken, wer weiß…?
Als bunte Brassband ging die Reise los, jetzt ist das Unterfangen zu lupenreinem Pop gereift, der neue Akzente setzt. Es hat sich zwar nicht komplett ausgeklüngelt, aber Köln ist eben auch eine Großstadt. Gekonnt vermählt sich Elektronisches mit Handgemachtem, nur ist es nicht mehr frech sondern fresh und auf dem großen Parkett voll und ganz konkurrenzfähig. Willkommen beim fetten Q!