Berlin, 23. April 2024. Nobuyuki Tsujii, bekannt als Nobu, unterzeichnet einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon. Das DG-Debüt des 35-Jährigen erscheint Anfang 2025. Herzstück der Aufnahme ist Beethovens Sonate Nr. 29 in B-Dur op. 106 (»Hammerklaviersonate«), eines der komplexesten und anspruchsvollsten Werke der Klavierliteratur. Deutsche Grammophon plant außerdem, die umfangreiche klassische Diskografie des Pianisten (ehemals bei Avex Classics International) digital und auf CD zu veröffentlichen und zu vermarkten.
Anlässlich der neuen Zusammenarbeit gibt das Label am
18. Mai Nobus
STAGE+-Premiere mit Werken von
Bach, Chopin und Rachmaninow. Das Konzert wurde Ende Februar live in der Suntory Hall in Tokio mitgeschnitten. Nobu spielt Bachs Französische Suite Nr. 5 G-Dur BWV 816, Chopins vier Impromptus sowie Rachmaninows
Vocalise und
Moments Musicaux op. 16.
»Es ist mir eine große Freude, Nobu beim Gelblabel willkommen zu heißen«, sagt Dr. Clemens Trautmann, President Deutsche Grammophon. »Ich habe ihn im letzten Jahr in London im Konzert erlebt und war sofort fasziniert. Da ist etwas ungemein Spannendes in seinem Spiel – Tiefe, aber auch ein besonderer Einfallsreichtum, vielleicht, weil er die Welt auf seine Art wahrnimmt. Seine Interpretationen berühren unmittelbar, werden getragen von sagenhafter Technik und einem geradezu unbegreiflichen Klangreichtum. Wir möchten Nobu weltweit bekannt machen, auch einem neuen Publikum, und arbeiten eng mit ihm und seinem Management zusammen, um seine internationale Karriere weiter auszubauen.«
Nobu erklärt seinerseits: »Deutsche Grammophon hat unzählige legendäre Aufnahmen großer Pianist:innen veröffentlicht, man denke nur an Martha Argerich oder Maurizio Pollini. Ich höre die Alben des Labels, seit ich Kind war. Und so bin ich stolz, nun selbst bei diesem renommierten, in der klassischen Musik führenden Haus unter Vertrag zu stehen. Es macht mich außerdem glücklich, dass künftig immer mehr Menschen weltweit meine Interpretationen durch Alben oder Streaming-Angebote kennenlernen.«
Taka Kidokoro, Nobus Executive Producer beim Gelblabel und Director Business Development Asia, DG, ist überzeugt, dass der Pianist begeistern und inspirieren wird. »Seit Nobu den Van-Cliburn-Klavierwettbewerb gewonnen hat, ist er in Japan sehr populär. Auch international wird er erfolgreich sein, denn sein Spiel hat eine unverwechselbare Magie. Jeder, der ihn hört, spürt sie.«
Nobu, der seit seiner Geburt blind ist, spielte im Alter von nur zwei Jahren Melodien auf einem Spielzeugklavier. Seine Mutter investierte daraufhin in ein richtiges Instrument und schon bald machte Nobu rasche Fortschritte. Bereits zwei Jahre später nahm er Klavierunterricht. Die tiefe Verbundenheit mit Musik zeigte sich somit in seiner Kindheit. Sie wurde zum einen gestärkt durch die Notwendigkeit, jedes Stück nach dem Gehör zu lernen, zum anderen durch eigenes Komponieren. Im Alter von zwölf Jahren gab er sein Recitaldebüt in der Suntory Hall, bald darauf trat er in Übersee auf und erreichte 2005 das Halbfinale des Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs.
Große internationale Anerkennung erlangte Nobu 2009, als er beim Van-Cliburn-Klavierwettbewerb mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, was ihm im eigenen Land Popstarstatus einbrachte. Seither war er zu Gast in den wichtigsten Konzertsälen der Welt, darunter die Carnegie Hall in New York, die Wigmore Hall und die Royal Albert Hall in London, das Théâtre des Champs-Élysées in Paris und die Berliner Philharmonie. Als Konzertsolist trat er unter anderem auf mit Vladimir Ashkenazy und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko und dem Royal Philharmonic Orchestra sowie Klaus Mäkelä und dem Oslo Philharmonic Orchestra.