Die junge litauische Dirigentin
Mirga Gražinytė-Tyla brachte im Mai dieses Jahres ihr gefeiertes
Debütalbum auf Deutsche Grammophon mit Werken von
Mieczyslaw Weinberg heraus. Nun folgt am 15. November ein weiteres Album mit
Giedrė Šlekytė und Werken der litauischen Komponistin
Raminta Šerkšnyté – begleitet von dem Lithuanian National Symphony Orchestra und der Kremerata Baltica.
Gražinytė-Tyla schätzt die Zusammenarbeit mit Raminta Šerkšnytė und ihre musikalische Ausdruckskraft sehr. “Meine Verbindung mit Raminta Šerkšnytės Musik ist sehr persönlicher Natur. Was mich vielleicht am meisten fasziniert, ist die poetische Qualität und das Mysterium dieser Komponistin und ihres Werks. Der ‘Ramintacism’, die kleinen Terzen. Ihre persönliche Stimme. Diese Stimme ist auch im internationalen Kontext von allergrößter Bedeutung.” Inspirationen schöpft Šerkšnytės aus der Geschichte ihres Heimatlandes Litauen und aus den Bildern und Klängen der Natur. Daraus entwickelt sie eine faszinierende Tonsprache, die oft zwischen zwei Polen pendelt. In ihrem Werk “
Midsummer Song” greift Šerkšnytė den Zauber der Mittsommernacht und der “weißen Nächte” in Litauen auf, indem sie die Grenzen zwischen Tag und Nacht auch musikalisch mit Dur- und Mollklängen ineinander übergehen lässt. In ihrem einsätzigen Werk “
De profundis” für Streichorchester, das
Gidon Kremer als “Visitenkarte der baltischen Musik” deklarierte, verarbeitet Šerkšnytė jugendliche Gemütszustände, die häufig zwischen Euphorie und Enttäuschung schwanken. Ihr Oratorium “
Songs of Sunset and Dawn” thematisiert sie Naturereignisse, kombiniert mit Stimmungen aus Gedichten des indischen Dichters Rabindranath Tagore.
Neben der einzigartigen Einspielung gibt es eine Dokumentation über Mirga Gražinytė-Tyla “Going for the Impossible – A Portrait” zu entdecken.