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Wieder auf Vinyl erhältlich – Kenny Wheelers “Gnu High”

Gnu High (Luminessence)
27.04.2023
Luminessence” ist der Titel einer neuen Serie mit audiophilen Vinyl-Wiederveröffentlichungen aus dem immensen Katalog von ECM Records. Zum Auftakt erscheinen dort diese Woche Kenny Wheelers “Gnu High” und “Saudades” von Naná Vasconcelos mit Egberto Gismonti. Fortgesetzt wird die Reihe schon in Kürze mit “Old And New Dreams” von dem gleichnamigen Quartett mit Don Cherry, Dewey Redman, Charlie Haden und Ed Blackwell sowie “The New Quartet” von Gary Burton. Der wortspielerische Titel der Reihe ist natürlich eine Referenz auf das gleichnamige ECM-Album von Keith Jarrett und Jan Garbarek.
 "Gnu High", im Juni 1975 in New York aufgenommen und von Manfred Eicher produziert, war Kenny Wheelers sensationelles ECM-Debüt als Leader. Das Album brachte dem in London lebenden kanadischen Trompeter ein neues Maß an internationaler Anerkennung ein. Gepriesen wurde er sowohl für sein leidenschaftliches Spiel auf dem Flügelhorn als auch für seine zutiefst lyrischen Kompositionen. Kenny Wheeler steht hier an der Spitze eines wirklich außergewöhnlichen Quartetts mit Keith Jarrett, Dave Holland und Jack DeJohnette, allesamt meisterhafte Improvisatoren, die ihr intuitives kollektives Verständnis noch kurz zuvor als Mitglieder der Bands von Miles Davis unter Beweis gestellt hatten. “Was man hört”, sagt Jack DeJohnette, “ist die Spontaneität des Augenblicks.” Dave Holland merkt an, dass “Gnu High” “diese wunderbare Kombination aus der Form und der Gestalt und der Harmonie von Kennys Stücken hatte, aber auch diese wirklich freie Art, sie zu interpretieren”. Die Gatefold-Hülle des Albums bietet einen neuen Begleittext von Kennys Freund, Kollegen und Biografen Nick Smart.
“Eine Sternstunde des Jazz”, schwärmte Johannes Anders 1976 im Tagesanzeiger. “Obwohl die Jazzszene regelmäßig mit einer ansehnlichen Zahl von Neuaufnahmen versorgt wird, stößt man doch relativ selten auf Platten, die einen vom ersten bis zum letzten Ton zu fesseln vermögen, an denen man weder musikalisch und spieltechnisch noch gestalterisch, rhythmisch oder aufnahmetechnisch etwas auszusetzen hat und die trotzdem nicht routiniert oder steril wirken. Eine dieser besonderen Platten ist die kürzlich erschienene ECM-LP ‘Gnu High’ mit Kenny Wheeler, Keith Jarrett, Dave Holland und Jack DeJohnette, ein jazzmusikalisches Ereignis ersten Ranges. Auch nach mehrmaligem Hören wird für den Rezensenten die Versuchung nicht kleiner, bei einem Beschreibungsversuch Superlativ an Superlativ zu reihen. (…) Ein derartiges Ausmaß an vollendetem Zusammenspiel in Verbindung mit dem gleichermaßen bei allen vier Spielern anzutreffenden hohen improvisatorischen wie virtuosen Können auf einer Platte ist in dieser Intensität nur sehr selten zu finden.”
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