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Krystian Zimerman gewinnt den Praemium Imperiale 2022 für Musik

Krystian Zimerman - Szymanowski: Piano Works
© Bartek Barczyk
22.09.2022
Krystian Zimerman wird mit dem Praemium Imperiale 2022 für Musik ausgezeichnet. Der Preis – eine der weltweit wichtigsten Ehrungen für Kulturschaffende in den Kategorien Malerei, Skulptur, Architektur, Musik und Theater beziehungsweise Film – würdigt die internationale Bedeutung des polnischen Pianisten und seiner Kunst. Zugleich ehrt er den Menschen Zimerman und dessen Integrität, die sich nicht zuletzt in fast einem halben Jahrhundert herausragender Leistung spiegelt.
Der Praemium Imperiale wurde 1989 auf Anregung des japanischen Kaiserhauses zum Andenken an Prinz Takamatsu gestiftet und versteht sich als »Nobelpreis der Künste«. Die Japan Art Association vergibt ihn jährlich unter der Ehrenschirmherrschaft Seiner Kaiserlichen Hoheit Prinz Hitachi, dem jüngeren Bruder des emeritierten Tennō.
Baron Patten of Barnes, internationaler Berater der Japan Art Association, gab die fünf diesjährigen Preisträger heute Morgen in London bekannt. Sie erhalten eine Goldmedaille und ein Preisgeld von 15 Millionen Yen, circa 105 000 €.
»In der heutigen, so stark polarisierten Welt ist der Künstler mehr denn je gefragt, um die Wahrnehmung zu schärfen, zum Nachdenken anzuregen und um Trost zu spenden«, sagte Baron Patten. »Der Praemium Imperiale zeugt von Japans wichtigem Beitrag in der Würdigung künstlerischer Leistung.«
Die Ehrung von Krystian Zimerman fällt mit der Veröffentlichung seiner neuesten Einspielung zusammen: Am 30. September erscheint Karol Szymanowski: Piano Works bei Deutsche Grammophon. Nach jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit Szymanowskis Soloklavierwerk veröffentlicht der Pianist zum Gedenken an seinen Landsmann eine Auswahl des Klavierœuvres. Er bringt vier der neun Préludes op. 1 zu Gehör, die exquisiten Variationen über ein polnisches Volksthema op. 10, die impressionistischen Masques op. 34, entstanden während des Ersten Weltkriegs auf der Höhe von Szymanowskis künstlerischer Reife, und vier seiner 20 von der Volksmusik inspirierten Mazurkas op. 50. Die Préludes, Mazurkas und Variationen wurden in Fukuyama aufgenommen, der berühmte japanische Akustiker Yasuhisa Toyota hatte Zimerman in den von ihm entworfenen Konzertsaal eingeladen.
Der Rang von Krystian Zimerman beruht nicht zuletzt auf der Einmaligkeit seiner künstlerischen Darbietungen, sie sind zutiefst persönlich und zugleich bis ins Kleinste erarbeitet, geleitet von Selbstkritik, Reflexion, aber auch von der Eingebung. »Das schließlich Gültige – das, was Kunst ausmacht – geschieht im Konzertsaal«, sagt er.

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