Es gibt viele Gründe, sich in Kristina Trains Songs zu verlieben: Die perfekten Vintage-Produktionen, das quasi schlendernde, grandios entschleunigte Tempo ihrer Tracks, und nicht zuletzt die einzigartige, packende Stimme, die ihr schon Vergleiche mit den ganz großen Pop- und Soul-Ladys wie Dusty Springfield, Aretha Franklin oder Gladys Knight beschert hat. Wie für die Leinwand gemacht, fungiert ihr Stück “Dark Black” denn auch als Abspannmusik der kommenden Kehlmann-Verfilmung “Die Vermessung der Welt”, die am 25. Oktober in den Kinos anläuft. Florian David Fitz übernimmt die Hauptrolle in der Verfilmung von Regisseur Detlev Buck.
Kristina Train fasziniert auf Albumlänge: Angefangen mit dem wunderschön-melancholischen Abspann- und Titelstück, präsentiert die 30-Jährige sich mal zerbrechlich und ganz intim („Don’t Leave Me Here Alone“), dann wieder einfach nur elegant und umwerfend gefühlvoll – so z.B. auf “Saturdays Are The Greatest”. Wie viel Leidenschaft, Gefühl und Einsicht sie in diesen Pop-Entwürfen bündelt, ist doppelt beeindruckend, wenn man bedenkt, dass sie in diesem Jahr erst so richtig als Solokünstlerin durchstartet. Weitere Höhepunkte der LP sind die in UK bereits im Vorfeld gefeierte Single “Dream Of Me” und ihre Version von “No One’s Gonna Love You”, im Original von Band of Horses. “Wer sich bis zum Ende der LP nicht in ihre Stimme verliebt hat, mit dem stimmt etwas nicht”, so die Huffington Post über das Album.
Ein Großteil des neuen Longplayers entstand gemeinsam mit dem Songwriter/Produzenten Martin Craft, der sonst als M. Craft Musik macht und auf “Dark Black” an rund der Hälfte der Songs als Co-Autor beteiligt war. Seit ihrem Umzug nach London im Jahr 2011, hat Kristina sehr intensiv mit ihm zusammengearbeitet – und so ihren zeitlosen, auf großen Melodien basierenden Sound weiter perfektionieren können. Weitere Co-Autoren von “Dark Black” sind der Singer-Songwriter Ed Harcourt, Simon Aldred (Cherry Ghost) und Justin Parker (Lana Del Rey). Neben Harcourt und Craft waren zudem Dave Kosten (Bat For Lashes) und Danton Supple (Coldplay) als Produzenten mit von der Partie.
Der Ansatz, den Kristina Train in ihrer Musik verfolgt, lässt sich recht leicht zusammenfassen: Im Idealfall sollen die Töne und Melodien selbst jene Momente und Lebenssituationen widerspiegeln, die sie beschreiben und transportieren will. Ein Ziel, das ihr mit “Dark Black” gelungen ist, denn die 12 Tracks zerbersten förmlich vor Gefühl und emotionalem Tiefgang. Allein deshalb ist "Dark Black“ genau das Album, auf das die junge Musikerin schon ihr ganzes Leben lang hinarbeitet. Geboren in New York City, wuchs sie mit ihrer Mutter in Savannah, Georgia auf und spielte ab ihrem neunten Lebensjahr Geige im Jugendorchester; parallel dazu sang sie in verschiedenen Schulchören. Mit 20 unterzeichnete sie dann einen Vertrag beim legendären Blue-Note-Label und begleitete Herbie Hancock in dessen Band auf Tour. 2011 fasste sie dann den Entschluss, sich wieder auf ihre eigene Musik zu konzentrieren. Der Zeitpunkt war perfekt gewählt, das hört man sofort: Sie hatte die Welt gesehen, hatte geliebt, gelitten, Lektionen gelernt – und nun hat sie all diese Erfahrungen und tiefen Gefühle auf ein Album gebannt.