Keule | Biografie

Keule Biografie

Ganz neue Deutsche Welle? – Ja Genau!

Als Claus Capek in Brandenburg und Sera Finale in West-Berlin Ende des letzten Jahrtausends das Licht der Welt eroberten, trennte sie eine vier Meter hohe und 160 km lange Mauer. Ein scheinbar unüberwindbares Hindernis, das jedoch dank Wiedervereinigung und Gesamtdeutschen Bananenlieferungen die spätere Gründung von Keule ermöglichte. 
Zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und sich vielleicht genau deswegen Hals über Kopf anno 2010 ineinander verliebten – rein platonisch, versteht sich. Ja Genau! Auf der einen Seite der Beispielsweise mit dem Wortgewandt, seine wohlstandsbäuchige Eloquenz Sera – das Wunderkind im Manne. Und auf der anderen Claus, Gitarrenpapst und Melodiensammler, der noch jeden Ohrwurm verwurstet hat – quasi der Mann im Wunderkind. Das Ergebnis der musikalischen Hochzeit: eine Ganz-Neue-Deutsche-Welle-Band, die jegliches Schubladendenken schnurstracks in Kleinholz verwandelt und Herz und Hirn der nach Innovation dürstenden Musikgemeinde in die Reha schickt. 
Das 15 Songs schwere Debütalbum “Schnauze” mit Songs wie “Hallo Jesus”, “Vaffanculo” oder “Ich hab dich gestern Nacht auf YouPorn gesehen” wurde 2011 von den beiden vergoldeten Talenten in gerade mal sieben Tagen zusammengezimmert. Nicht zuletzt durch die liebevolle Betitelung als “schlechteste Platte des Monats” (VICE Magazin) konnten sich Keule ihre immer größer werdende Anhängerschaft ergaunern. Ihre Auftritte sind legendär, zwei Mann, eine Gitarre und die nötige Portion purer Wahnsinn ihr Geheimrezept. Fast 300 feuchtfröhliche Konzerte in drei Jahren sprechen eine klare bis angesäuselte Sprache. Nicht zuletzt beim Wacken Open Air, bei dem sich selbst Bier-triefende, langhaarige Kuttenträger in extrovertierte, grölende Partyhengste verwandelten, konnten Keule überzeugen und ihre Melodien zielgenau in das Unterbewusstsein des deutschen Musikpublikums hämmern.
Jetzt legen Keule mit ihrer ersten Single “Ja Genau” des neuen Albums “Dick sein ist fett” nach – und gleichzeitig vor. Mit “Ja Genau” – mit dem sie im September beim Bundesvision Song Contest für das Gute-Laune-Land Brandenburg antreten werden – wird dem Rest der Welt der Spiegel mitten auf die Nase gedrückt. Und so entwickelt sich “Ja Genau” bereits zum Schlachtruf gegen die kollektive Welt- und Selbstverarschung. “Ich bin doch nicht blöd” war vorgestern. “Ja Genau” ist heute.
Und auch das neue Album “Dick sein ist fett” verspricht alles, was es hält. Titel mit so wohlklingenden Namen wie “Menschen sind die besten”, “Keiner kann was machen”, “Dick sein ist fett” oder “Is doch geil so” … das sind die Titel, mit denen Keule schon sehr bald das Land und die Gehörgangwände der 8- bis 88-jährigen wackeln lassen. Denn es geht schließlich darum, zu machen worauf man Bock hat, und auf die fahnenwehende Meinung derjenigen, die angeblich alles besser wissen, zu scheißen. Keule ist keine Kapelle, Keule ist eine Bewegung, und die geht immer noch vom Sack direkt ins Herz. Das hier ist ein Rodeo-Ritt auf dem goldenen Kalb, der Bauchtanz auf der Rasierklinge, Schampuspulle und Badelatschen. Mit “Dick sein ist fett” setzt sich das Chaoten-Duo nun endlich die wohlverdiente Krone auf und zeigt dem sich irrenden Hipstertum den verchromten Mittelfinger! Ja Genau!
 
Mehr von Keule