They tried to make him go to Rehab, and he said “yes, yes, yes.” Keanes Sänger Tom Chaplin hat seine Dämonen erfolgreich abgeschüttelt. Für diese Willensleistung belohnte er sich, seine Band und 20.000 Fans diesen Sommer mit dem fulminanten Schlussakkord einer triumphalen Welttour. London, 21. Juli 2007. Keane haben gerade “Can’t Stop now”, den siebten Song ihres Sets beendet. Die Ovationen nehmen kein Ende. Tom Chaplin setzt zu einer kleinen Rede an. “Ich hatte vergangenes Jahr eine schwere Zeit. Dass wir heute Abend hier sein können, macht es doppelt so schön all das durchgestanden und überlebt zu haben.” Dann stimmt er “Try Again” an – und die größte Menge, die bis dato die riesige O2-Arena bevölkerte, wird mucksmäuschenstill. Die Ballade ist der emotionale Höhepunkt einer bemerkenswerten Vorstellung, die Keane auf einer kleinen Bühne zwischen den Fans fortsetzen – beschienen vom freundlichen Licht eines überdimensionalen Vollmondes. Kein Geringerer als Neil Hannon von The Divine Comedy rezitiert eine halbe Stunde später Yeats Gedicht “An Irish Airman Foresees His Death”, das den Antikriegssong “A Bad Dream” inspirierte. Ein Moment der Stille, gefolgt von den Hits “Somewhere Only We Know”, “Is It Any Wonder?” und “Crystal Ball”. Der Song endet in einem Konfettiregen, wie man ihn sonst von Fußball-Endspielen kennt. Normalerweise läuft dann “We Are The Champions”. Keane spielen stattdessen “Bedshaped”. Gepasst hätte Queens Hymne aber schon. Denn spätestens mit dieser Show ist die Band in die erste Liga der Arena-Acts aufgestiegen.