Kaas ist ohne Zweifel eine der spannendsten Persönlichkeiten, die deutscher Rap je hervorgebracht hat. Ob solo oder als ein Viertel der Orsons, Kaas fällt im tendenziell konformistischen Game extrem auf: überbordende Kreativität, ansteckend positiver Mindstate, Fickfinger an Konventionen, ureigener Humor – und musikalisch immer eine Offenbarung weiter als der Rest.
Und das schon seit ein paar Jahren: Kaas hat bereits drei Alben veröffentlicht, bevor seine kreative Musikalität ihn mit den Orsons auf etliche große Festivalbühnen des Landes und einige Radio-Rotationslisten bringt – zuletzt gab es Gold für die Single
“Schwung in die Kiste” vom 2015er Orsons Werk
“What’s Goes?”. Auch solo geht Kaas seinen Weg: Unter dem Eindruck einer Karibikreise entstand im letzten Jahr die
EP “Kaas & Jugglerz in Jamaica”.
Und immernoch spuken da mehr und mehr Ideen in dem bunten Köpfchen rum. Neueste Inkarnation des Kaas-Movements: eine wunderschöne EP namens “Zucker”. Ein Werk, das mit Klischees und Erwartungen bricht: Hier wird nicht um seiner selbst willen gespittet, hier geht’s um Gefühle, um Melodien, um Musik. Oder wie, der Protagonist selbst mit einem Augenzwinkern feststellt: “Ich bin der deutsche Rihanna.” Und die ist bekanntlich auch Zucker.