„The Voice“, die »Königin unter den Sängerinnen Deutschlands», „oft kopiert und nie erreicht“, wie die Presse begeistert schreibt, ist zurück. Und sie mischt wieder kräftig mit. Julia Neigel gehört ohne Frage zu den ganz großen Sängerinnen und Songschreiberinnen des Landes. Sie prägte Ende der 80er und in den 90ern – nicht zuletzt auch wegen ihrer außergewöhnlichen „4 Oktaven-Stimme“ und ihrem ganz eigenen Gesangsstil – den Musikmarkt mit erfolgreichen Hits und genialer Pop- und Rockmusik. Sie wurde seither für ihr Talent mit Auszeichnungen und Ehrungen überhäuft und verkaufte in zwölf Jahren ca. 2 Millionen Alben.
„NEIGELNEU“ kündet vom wohl Aufsehen erregendsten Comeback des Jahres 2011. Es ist die brillante Rückkehr einer der grandiosesten „Stimmen“ Deutschlands, die nach dem letzten Album „Alles!“ eine zwölf Jahre lange Auszeit aus dem kommerziellen Musikgeschäft genommen hatte.
In dieser Zeit trennte sie sich von früheren Musikern, klagte ihre Autorenrechte für ihre Songs und ihr bisheriges Lebenswerk ein, erkämpfte Gerechtigkeit in langwierigen Prozessen, strukturierte neu. Sie distanzierte sich von dem Künstlernamen “Jule Neigel”, benutzte ab da ihren bürgerlichen Namen Julia Neigel und beginnt ein neues musikalisches und privates Leben....
Für ihre Fans war sie auch dann immer da, ständig Live mit ihrem Unplugged-Programm unterwegs und erschuf währenddessen dutzende neue Songs – im Stillen. Sie tüftelte jahrelang an ihrem 7. Studioalbum: Das Comeback-Album „NEIGELNEU“ ist ein kraftvolles und ungeheuer intensives Werk geworden, das in seinem musikalischen Facettenreichtum an Leidenschaft und Genialität kaum zu überbieten ist.
Ein rundherum positives Lebensgefühl war der kreative Antriebsmotor das Album „NEIGELNEU“ anzugehen, das nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Musikerkollegen Edo Zanki zu einem wahren Meisterwerk geworden ist. Wobei auch die ausgefeilte Vorarbeit mit den Musikern der neuen Neigel Band eine wichtige Rolle beim Gelingen des Albums gespielt hat. Julia hebt in diesem Zusammenhang vor allem ihren Gitarristen Joerg Dudys und ihren Keyboarder Simon Nicholls hervor, die mit ihr die gesamte Vorproduktion erarbeiteten und die Songs arrangierten. Sie haben ihr mit großem Können neue musikalische Horizonte eröffnet. Die Zusammenarbeit mit dem renommierten Zanki kam dann über eine gemeinsame Session des Jahres 2008 zustande. „2008 standen Edo und ich bei einer Session das erste Mal gemeinsam auf der Bühne“, erinnert sich Julia. „Das Publikum war restlos begeistert. Aus dieser Euphorie heraus entstand die Idee zusammen auf Tour zu gehen. Der Plan zur Rock ’n’ Soul-Tour des Jahres 2010 war geboren. Später, auf dieser gemeinsamen Tournee, entdeckten wir immer wieder so etwas wie eine musikalische Seelenverwandtheit, was letztlich dazu führte, dass ich mich entschied, dass kein anderer als Edo Zanki als Produzent meines Albums in Frage kam.“
Eine kreative Zusammenarbeit, die menschlich wie musikalisch perfekt funktioniert hat. Denn Edo Zanki übernimmt die spezifischen Charakteristika der Neigelschen Songs und umhüllt sie mit viel Feingefühl in moderne Soundgebilde. Mit Hilfe ihrer exzellenten Musiker taucht er die Songs in liebevoll ausgefeilte Pop- und Rockarrangements. Ihm gelingt es der immensen musikalischen und gesanglichen Vielfalt einer Neigel im Jahre 2011 einen harmonischen und modernen Gesamtsound zu verleihen. Als Produzent ist Zanki seit je her ein Stück deutscher erfolgreicher Popgeschichte: So arbeitete er mit einen Unzahl von Pop- und Rockgrößen wie Sasha, Thomas D., Rainhard Fendrich, Ulla Meinecke, Anne Haigis, Herbert Grönemeyer, Ina Deter, Tina Turner, Andre Heller, Xavier Naidoo und den Söhne Mannheims u.v.a zusammen. Er gilt auch in seinem eigenen Schaffen zu Recht als der „Pate der deutschen Soulmusik“.
Gleich der Startsong „Wir sind frei“ befeuert den Hörer durch seine intensive Power und Aussage, das Hier und Jetzt in Zeiten der gerade überstandenen Finanzkrise zu korrigieren. „Im Grunde handelt der
Song vom Raubtierkapitalismus und was er aus den Menschen machen kann“, so Julia. „In den Strophen beschreibe ich die Versklavung durch das rein materialistische Denken. Am Ende kommt es auf die wahren Werte und Tugenden an und darauf, dass die Liebe zu den Menschen der Weg zur Freiheit ist. Wir haben jederzeit die Chance aus der Unmündigkeit auszusteigen und den Politkern kontra zu geben.“ Julia Neigel steht seit Beginn ihrer Karriere für eine soziale, philanthropische Haltung, die sie auch in ihren Songs vermittelt. „Wer soll es denn heute noch wagen die Dinge beim Namen zu nennen außer den Freigeistern, z.B. den Künstlern? Wir haben auch diese moralische Pflicht“, bewahrt sie ihr Credo und das ist gut so.
Absolut Outstanding und aufregend ist in diesem Zusammenhang der krachende Rocksong „Teufel“. Heftige und kreischende Rockgitarren powern durch die Boxen, um ein Zwiegespräch mit dem Satan u.a. in altdeutscher Sprache zu untermalen. „Der Song ist mir sehr wichtig, weil er einen Teil der Erlebnisse meiner eigenen Vergangenheit positiv verarbeitet“, erklärt Julia die Hintergründe des Titels. „Der Satan steht dabei für das Zerstörerische, das es mit Mut zu überwinden gilt. Es geht um die erfolgreiche Überwindung von Angst.“ Eine weiteres absolutes Highlight des Albums ist das Lied „Drei Wünsche frei“. Der Song ist eine sehr persönliche Ballade für Julias Mutter, der sie viel zu verdanken hat, die immer für sie da ist. Selbst in jungen Jahren im sowjetischen Arbeitslager in Sibirien gefangen gehalten hat sie trotz allem mit ihrer menschlichen Wärme ihrer Tochter eine glückliche Kindheit ermöglicht. Dieses Lied ist ihr Dankeschön an eine starke, liebevolle und kluge Frau. Ein klassisches Arrangement spielt hier zusammen mit einem lyrisch geprägten Text. Zum Ende des Titels kommt es zu einem gewaltigen Crescendo, der Song steigt zu gewaltiger Größe auf.
Doch gibt es neben besagten Songs mit Tiefgang auch jede Menge Titel, die einfach ein gutes Gefühl machen und von der reinen positiven Emotionalität leben. Der melodische Rocksong „Wärst du bei mir“ ist so einer: In ihm geht es um die Faszination der Liebe und das innere Wissen, dass der/die Richtige irgendwann kommen wird. Dass das Universum einen Plan für den einzig wahren Partner hat, der auf einmal da steht und alle nur möglichen Pheromone auslöst. Musikalisch fährt „Wärst Du bei mir“ auf der rockigen Schiene, anachronistische Hamond Sounds gemischt mit straighten Stromgitarren passen perfekt ins Neigelsche Musikuniversum, dass seine Göttlichkeit immer wieder durch ihre wunderbare Stimme erlangt. Wunderbar relaxed kommt auch der Song „Perfekter Tag“ daher. Der Titel entstand bei einem fünfwöchigen Urlaub auf den Seychellen. „Ich ließ Rastalocken wachsen, genoss die totale Entspannung und war einfach nur im Dauerzustand glücklich“, erinnert sich Julia an die Entstehung des locker groovenden Popsongs mit der entwaffnenden Dobroguitar. Der Sommer mit seinen Pseudohits kann kommen, hier kommt ein Richtiger…
Kurz und gut: „NEIGELNEU“ ist ein fulminantes Werk bester deutscher Pop – und Rockmusik, das mit wirklich allen Songs überzeugt. Es gibt keine so genannten Füller. Julia Neigel gibt als Schreiberin wie als Sängerin ihr Bestes und das ist wörtlich zu nehmen. Grund genug das Schlusswort dieser Ausführungen der Künstlerin selbst zu überlassen. Auf die Frage nach dem persönlichen Stellenwert von „NEIGELNEU“ braucht sie nicht lange für die Antwort: „Dieses Album ist der erste Tonträger in meinem Leben mit dem ich mich völlig eins fühle. Das heißt nicht, dass ich die alten Alben damals weniger gut fand. Aber alles kommt zu seiner Zeit, dann, wenn man dafür reif ist. Dann, wenn man wirklich viel Glück hat, gelangt man nach Zeiten der persönlichen Entwicklung an den Punkt, bei denen man die wahre Tiefe seiner Kreativität findet und vollends umsetzen kann. Ich habe einen Dauergrundglückszustand dieser Art für mich erreicht. Ich weiß heute, dass ich da endlich angekommen bin, sodass meine Musik eins mit mir und meiner Persönlichkeit ist.“