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Julia Hülsmann Quartett mit Theo Bleckmann – Auf den Spuren von Kurt Weill

Tom Arthurs, Julia Hülsmann, Marc Muellbauer, Heinrich Köbberlin, Theo Bleckmann
© Volker Beushausen
05.03.2015
Vor zwei Jahren luden die Organisatoren des Kurt-Weill-Festival in Dessau Julia Hülsmann ein, sich in einem Projekt der Musik des deutsch-amerikanischen Komponisten zu widmen. Die Pianistin entschied, sich dabei mit dem “unbesungenen Weill” auseinanderzusetzen und wählte für das Programm “The Unsung Weill” vor allem weniger bekannte Songs aus dessen Œuvre. Eine neue Stimme verleihen sollte diesen Stücken dann einer der außergewöhnlichsten Vokalisten, die der Jazz zu bieten hat: Theo Bleckmann. Die Uraufführung war ein grandioser Erfolg, dem weitere Konzerte des Julia Hülsmann Trios mit Bleckmann folgten. Seitdem wartete alle Welt gespannt auf ein Album zu diesem Projekt. Mit “A Clear Midnight – Kurt Weill And America” liegt dieses nun endlich vor. Zusätzliche Verstärkung erhielt das Quartett bei der Einspielung durch den britischen Trompeter Tom Arthurs, der 2013 schon Gastsolist auf Hülsmanns ECM-Album “In Fulll View” gewesen war.

Auf “A Clear Midnight” richten Julia Hülsmann und ihre Gefährten das Augenmerk auf die amerikanische Schaffensphase Kurt Weills. Obwohl das Repertoire überwiegend aus weniger bekannten Nummern besteht, legt das Ensemble auch Hand an jazzinspirierte Klassiker wie “Mack The Knife”, “Speak Low” und “September Song”. Bleckmanns intimer Gesang, der von Arthurs Trompete und Flügelhorn oft gedoppelt oder unterstrichen wird, Hülsmanns Gespür für die schnörkellose Ballade und die diskreten Arrangements sorgen dafür, dass die Texte – u.a. von Langston Hughes, Ogden Nash, Maxwell Anderson, Ira Gershwin, Ann Ronnell und Marc Blitzstein – die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erhalten. Darüber hinaus vertonte Julia Hülsmann selber drei Texte des Dichters Walt Whitman (“Beat! Beat! Drums”, “A Clear Midnight” und “A Noiseless Patient Spider”), mit dem Weill in seinen amerikanischen Jahren öfter zusammengearbeitet hatte. “Dass der Schwerpunkt auf den langsamen Tempi liegt, war eine fast intuitive Entscheidung”, sagt Julia Hülsmann. “Diese wunderbaren Texte scheinen darauf zu bestehen, dass man ihnen Raum gibt – und dem Hörer Zeit, den Worten wirklich zu folgen.”

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