JOSS STONE
“Für mich persönlich ist Mind, Body & Soul mein wirkliches Debüt.” (Joss Stone)
Joss Stones Worte mögen für viele Fans der 17-jährigen Sängerin aus Devon, England überraschend kommen, denn schließlich halten sie nicht wenige seit ihrem ersten Album, The Soul Sessions , für die kostbarste neue Stimme ihrer Generation. Aber das im September 2003 veröffentlichte Debüt “begann ursprünglich als Nebenprojekt und wurde dann zu diesem großen Ding”, bekennt Joss.
“Ich hatte das ja gar nicht geplant oder so…”, spielt sie die Sache lachend herunter, “aber die Leute wollten einfach nicht aufhören, dieses Album zu kaufen.”
Einige der Käufer fühlten sich von der ungewöhnlichen Auswahl selten gecoverter Soulperlen angezogen, andere vom starken Airplay ihres ersten Videos, “Fell In Love With A Boy”, auf VH1, MTV und MTV2 – oder von den aufregenden Live-Shows, bei denen Joss so viel Natür-lichkeit ausstrahlte, dass man in ihrem Soul auch tatsächlich die Seele spürte. Gleichzeitig schien es für sie das Selbstverständlichste der Welt zu sein, dort oben zu stehen und einfach loszusingen.
Bis zum Sommer 2004 hat sich The Soul Sessions weltweit über zwei Millionen Mal verkauft (so ist das Album inzwischen Platin in UK , Gold in Deutschland und Gold in den USA) und schaffte es in insgesamt 13 Ländern in die Top 10 der Album-Charts.
Wenn man nun diese dynamischen und selbstsicheren Darbietungen auf Mind, Body & Soul hört – von der fiebrigen ersten Single “You Had Me” zum verspielten Dance-Track “Don’t Cha Wanna Ride”, bis zur leidenschaftlichen Rock-Soul-Ballade “Killing Time” – kann man sich kaum vorstellen, dass Joss Stone in ihrem Leben noch nie mit einer Band vor einem Live-Publikum aufgetreten war, geschweige denn ein Album aufgenommen hatte, als sie ihren ersten Plattenvertrag beim amerikanischen S-Curve-Label unterschrieb. Sie hatte allerdings – um mal ihre Co-Songschreiberin, Gesangsarrangeurin und Mentorin Betty Wright zu zitieren – “ein gottgegebenes Geschenk”: eine unglaublich ausdrucksstarke Stimme, voller Soul und Energie – und dabei extrem gefühlvoll.
“Ich denke mein Gesang ist auf diesem Album um vieles besser”, meint Joss. “Deine Stimme kann nicht mehr dieselbe sein, wenn du einmal angefangen hast, so viel live zu singen, wie ich es im letzten Jahr getan habe.”
Joss hat an elf der 14 Songs ihres neuen Albums mitgeschrieben – unter anderem zusammen mit Hitschreibern wie Lamont Dozier und Desmond Child. “Ich hatte viel mehr Vertrauen in mich als Songschreiberin, als ich es noch vor einem Jahr hatte”, stellt sie ein bisschen stolz fest.
Das ergreifende Eröffnungsstück “Right To Be Wrong” und das ätherisch groovende “Jet Lag” wurden von Joss und ihren Musikern live in Echtzeit aufgenommen. Tatsächlich hätte Joss am liebsten das ganze Album auf diese Weise aufgenommen, “aber da ich zwischen den Sessions immer wieder live auftreten musste, war es einfach nicht möglich, so weiterzumachen. Wenn du dir allerdings die einzelnen Stücke anhörst, klingt das, was die Musiker da spielen, immer noch sehr live. Da ist nichts überproduziert und nicht besonders viel dran rumprogrammiert worden.”
Nach dem überwältigenden Erfolg von The Soul Sessions hat das bewährte Team aus Steve Greenberg, Mike Mangini und Betty Wright bis auf drei Stücke auch das gesamte Mind, Body and Soul -Album produziert. Neben Wright, die sich auch wieder um die Gesangs-arrangements kümmerte und selbst mitsang, fanden drei weitere Legenden aus der großen Zeit des Miami Soul Mitte der 70er im Studio erneut zusammen: Gitarrist Willie “Little Beaver” Hale, Pianist Benny Latimore und Organist Timmy Thomas.
Zu den weiteren Mitwirkenden auf Mind, Body & Soul gehören Gitarrist AJ Nilo, Multiinstrumentalist Angelo Morris und die meisterlichen Schlagzeuger Cindy Blackman und David “Jody” Hill. Nile Rodgers von Chic spielt auf “You Had Me” Gitarre und das HipHop- und Soulduo Jazzyfatnastees steuert Chorgesang zu “Jet Lag” und “Security” bei. Angie Stone spielt Rhodes auf “Security” und ?uestlove von der allerorten gefeierten HipHop-Formation The Roots sitzt bei “Sleep Like A Child” am Schlagzeug. Das erste Video zum Album, “You Had Me”, wurde von Chris Robinson gedreht, der unter anderem schon bei Hitvideos für Usher, Alicia Keys, Jay-Z & Beyoncé und Lenny Kravitz Regie führte.
“So wie ihre Karriere bisher gelaufen ist, muss sich Joss nicht mehr mit einer novelty single beweisen”, sagt der Soulkenner sowie Gründer und Geschäftsführer von Joss Stones US-Label S-Curve Records, Steve Greenberg. “Heute wird ein neues Joss-Stone-Album von einem internationalen Publikum heiß erwartet, weil sie eine begnadete Sängerin toller Songs ist. Sie braucht keine trendige Single mehr – und das ist für eine junge Künstlerin eine unglaublich befreiende Ausgangsposition.”
Mit der Veröffentlichung von Mind, Body & Soul im September 2004 wird Joss wieder on the road gehen – das ist mittlerweile ihr zweites Zuhause. Innerhalb von einem Jahr ist sie an so verschiedenen Orten wie “Joe’s Pub” in Manhattan und dem Megafestival in Glastonbury aufgetreten. Und obwohl das Tourleben viel Stress und Anspannung mit sich bringt, scheint es Joss sehr gut zu bekommen.
“Es ist immer sehr viel los. Aber ich mag das – es ist aufregend. Und das Singen macht mir Spaß. Das Singen finde ich grossartig.”
September 2004
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