Als Autor und Komponist taucht Johnny hier als John R. Cash auf, und das nur drei mal bei vierzehn Songs. Mit Mike Campbell, Benmont Tench, Steve Ferrone und Howie Epstein begleiten ihn die kompletten Heartbreakers samt deren Bandleader Tom Petty. Dennoch bleibt “Unchained” das an Höhepunkten ärmste Album Cashs unter Rubins Ägide. Lediglich seine eigenen, rüden Rocker “Country Boy” und “Mean Eyed Cat” ragen beim ersten Hören aus den ohne jeden Zweifel erneut sehr schön arrangierten Songs heraus. Gerade das allerdings macht im Rückblick die Stärke dieses Albums aus: Es ruht inmitten der Unruhe und Verwirrung stiftenden drei Alben, die Cash neben diesem für American Recordings aufgenommen hat. Zudem sind die 14 Songs Cash’s letzte Hinterlassenschaft, die noch ein wenig Sorglosigkeit zwischen den Zeilen von Tod und Vergänglichkeit atmet. Für Johnnys Verhältnisse ist die Beck-Coverversion “Rowboat” beinahe schon opulent zu nennen. Zum Finale des Albums indes gewinnen wieder Moll-Töne die Oberhand.