»… diese Dirigentin ist hundert Prozent überzeugend – für ihre Musiker,
für das Publikum und für die Kritik …«
titel thesen temperamente
Die designierte Chefdirigentin und Künstlerische Leiterin des Konzerthausorchester Berlin
eröffnet ihre DG-Diskografie mit Werken von Kurt Weill
Zum 125-jährigen Jubiläum des Labels Ende des Jahres leitet Joana Mallwitz
das Galakonzert von Deutsche Grammophon
Berlin, 5. Juni 2023. Sie gilt als Ausnahmedirigentin – faustisch im Durchdringen jeder Note auf dem Blatt, hellwach im musikalischen Dialog mit ihrem Orchester und stets darauf bedacht, aus dem Zusammenspiel feinster Einzelstimmen Musik zu machen. »… sobald sie am Pult steht, lässt sie los. Dann ist alles wie von selbst da«, konstatiert BR Klassik.
Deutsche Grammophon gibt nun die Unterzeichnung eines Exklusivvertrags mit der deutschen Dirigentin bekannt. Zu Beginn der Spielzeit 2023/24 tritt sie zudem ihr neues Amt als Chefdirigentin und Künstlerische Leiterin des Konzerthausorchester Berlin an, nachdem sie fünf Jahre lang Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg war.
Schwerpunkt der neuen Partnerschaft zwischen Dirigentin und Label sind Produktionen mit ihrem zukünftigen Ensemble, dem Konzerthausorchester Berlin. Audio-, Video- und Livestream-Projekte sind geplant. Die ganze Vielfalt ihrer Kunst wird sich darin spiegeln. Ihr beeindruckendes Repertoire erstreckt sich über alle Epochen und Genres, und auf der Opernbühne ist sie genauso erfolgreich wie im Konzertsaal.
Für ihr DG-Debüt spielt Joana Mallwitz die Symphonien von Kurt Weill ein und sein satirisches Ballett Die sieben Todsünden, gesungen von Katharine Mehrling. Gänzlich anderes folgt mit der zweiten Aufnahme: Haydns Schöpfung, der größte Triumph des Komponisten. Künftige Projekte werden die lange und bedeutende Geschichte ihrer neuen Wirkstätte aufgreifen und Stücke zu Gehör bringen, in denen die Welten des Theaters und der Musik aufeinandertreffen, sowie Kompositionen, die eng mit Berlin und ihrem neuen Haus verbunden sind.
»Ein Teil der Deutschen-Grammophon-Familie zu werden ist mir eine riesige Freude«, sagt Joana Mallwitz. »Die Aufnahmen des Yellow Labels haben mich zeit meines Lebens begleitet und geprägt. Es ehrt mich, in Zukunft zu dieser Vielfalt meinen persönlichen Beitrag leisten zu können. Unser erstes gemeinsames Projekt richtet den Fokus auf die beiden Symphonien von Kurt Weill – fantastische, aufwühlende Musik, die eine starke Verwurzelung in der Stadt Berlin hat. Diese Werke sind nach wie vor nicht so bekannt, wie sie es verdient hätten; ihnen gerecht zu werden ist unser Anliegen. Den sieben Todsünden ist der Sprung ins weltweite Repertoire gelungen. Das großartige Werk steht damit exemplarisch für den Kurt Weill, der nach Emigrationen und Exil eine weltweite Fangemeinde erobert hat und durch sein Schaffen Alte und Neue Welt musikalisch verbindet. Ein Geschenk, das wir gerade heute gar nicht hoch genug würdigen können. Die Faszination, die Haydns Schöpfung seit Hunderten Jahren auf die Menschen ausübt, bedarf keiner Erklärung. Und dennoch ist es gerade das, was mich daran reizt. Wir entdecken uns selbst immer neu, indem wir die Meilensteine der Musikgeschichte wieder und wieder befragen und stets musizieren, als wäre es das erste Mal. Dafür kann ich mir keine besseren Partner vorstellen als die Musiker:innen des Konzerthausorchester Berlin und die Deutsche Grammophon. Ich bin voller Vorfreude auf die gemeinsame Zeit.«
»Joana Mallwitz kenne ich seit langer Zeit«, sagt Dr. Clemens Trautmann, President Deutsche Grammophon, »und es begeistert mich, dass sie Teil unserer Künstlerfamilie wird. In der engen Zusammenarbeit mit ihr und unseren Partnern am Konzerthaus Berlin liegt eine kostbare Chance. Joana hat die seltene Gabe, mit ihrem Publikum in einen fesselnden Dialog zu treten, dabei schöpft sie aus ihrer musikalischen Imaginationskraft, ihrer handwerklichen Präzision und hohen künstlerischen Integrität. Wir heißen sie bei Deutsche Grammophon sehr herzlich willkommen und freuen uns, ihre faszinierende Arbeit in Audio- und Videoproduktionen einem globalen Publikum zu präsentieren.«
Sebastian Nordmann, Intendant des Konzerthaus Berlin, ergänzt: »Das Konzerthaus Berlin und sein Orchester arbeiten bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit DG zusammen. Es freut mich sehr, dies nun mit Joana Mallwitz weiterzuführen. Ihr künstlerischer Ansatz fügt sich hervorragend in die bestehende Partnerschaft ein und verbindet Vertrautes mit Neuem.«
Joana Mallwitz wurde 1986 in Hildesheim geboren und erhielt im Alter von drei Jahren ihren ersten Geigen- und zwei Jahre später ihren ersten Klavierunterricht. Mit 13 Jahren hörte sie erstmals Schuberts »Unvollendete« und begriff, dass sie Dirigentin werden wollte. Noch im selben Jahr nahm sie ihr Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in den Fächern Klavier und Dirigieren auf. 2006 begann sie ihre Arbeit am Theater Heidelberg und gab schon bald ihr professionelles Debüt, als sie in letzter Minute einsprang, um Madama Butterfly zu dirigieren.
Als jüngste Generalmusikdirektorin Europas trat sie 2014 ihr erstes Leitungsamt am Theater Erfurt an. Dort konzipierte und etablierte sie »Expeditionskonzerte«, eine Programmreihe, die ein musikalisches Meisterwerk in seinen unterschiedlichen Facetten beleuchtet, bevor es zur Aufführung kommt. Das beliebte Format, das auch für Berlin vorgesehen ist, setzte sie am Staatstheater Nürnberg fort, nachdem sie dort 2018 zur Generalmusikdirektorin ernannt worden war. Noch in Nürnberg wurde Joana Mallwitz als »Dirigentin des Jahres« von der Zeitschrift Opernwelt ausgezeichnet, erhielt den Bayerischer Verfassungsorden und sorgte weltweit für Schlagzeilen mit ihrem gefeierten Debüt bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts Così fan tutte. In der 100-jährigen Festspielgeschichte war sie die erste Frau, der eine Neuproduktion und gesamte Aufführungsserie anvertraut wurden. In der Saison 2020–21 gab Joana Mallwitz ihr Debüt als Gastdirigentin beim Konzerthausorchester Berlin. Bald darauf wurde sie zur Nachfolgerin von Christoph Eschenbach ernannt.
Joana Mallwitz eröffnet ihre Saison im Konzerthaus Berlin am 1. September mit den Ersten Symphonien von Prokofjew, Weill und Mahler. Weitere Berliner Höhepunkte sind »Expeditionskonzerte« zu Strawinskys Le Sacre du printemps (21. September) und Mendelssohns »Italienischer« Symphonie (19. November). Am 6. Dezember dirigiert sie das Galakonzert zum 125-jährigen Jubiläum von Deutsche Grammophon. Ihr Debüt mit den Wiener Philharmonikern gibt sie Anfang 2024 im Rahmen der Mozartwoche Salzburg. 2025 folgt ihr erster Auftritt mit den Berliner Philharmonikern.