Der Singer-Songschreiber, Gitarrist und Komponist von Rock-Klassikern wie “After Midnight” und “Cocaine” ist tot. Am 26. Juli 2013 verstarb J.J. Cale mit 74 Jahren nach einem Herzinfarkt in einem Krankenhaus im kalifornischen La Jolla.
In der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma aufgewachsen, schuf er den so genannten Tulsa-Sound: einen Cocktail aus Rock and Roll, Country, Blues und Jazz. Auch wenn er stets das Rampenlicht scheute, wurde John Weldon Cale (der sich J.J. Cale nannte, um nicht mit John Cale von den Velvet Underground verwechselt zu werden) zum Kult-Singer-Songschreiber, durch Publikumsmagneten wie Eric Clapton, die seine Songs in die Top−20 brachten.
Lynyrd Skynyrd, Santana oder Randy Crawford überwiesen ihm Tantiemen. "Schickt mir das Geld und lasst den jungen Typen den Ruhm“, so Cale. Seine eigenen Versionen dieser scheinbar so lässig nebenbei geschriebenen Songs klingen heute viel interessanter als die bekannteren Cover-Versionen jener Stars.
Cale war Mr. Laidback. Er ist der Vater des Roots Rocks, schrieb vier-Minuten-Songs in Zeiten der Rockoper, betitelte seine Alben betont bodenständig mit "Naturally“, "Really“ und "Okie“, später "5“, "8“ und "10“. Seine Wurzeln sind Rockabilly-Platten und der Blues von Clarence "Gatemouth“ Brown. Cale coverte selbst aber nie einen anderen Song, obwohl man ihm unzählige anbot. Cale behauptete, er mache eigentlich selber nur Demos, damit andere ihn coverten und ihm Tantiemen überwiesen. Und nahm damit Lo Fi und Fragment vorweg. Cales LPs klingen erstaunlich frisch, völlig unberührt vom Auf und Ab irgendwelcher Trends.
In knapp 30 Jahren veröffentlichte er ein gutes Dutzend LPs mit Songs von unbegrenzter Haltbarkeit, wie "After Midnight“, "Lies“, "Cajun Moon“, “Clyde”, “Call Me The Breeze”, "Cocaine“, "Sensitive Kid“ und "Don´t Cry Sister“.
Seine wichtigste Karriere-Phase: die 1970er und frühen `80er umspannt die kürzlich erschienene “Classic Album Selection“ von J.J. Cale. Kompakter versammelt seine “Very Best Of”-Compilation die größten Hits des coolen Gitarren-Virtuosen. Außerdem stehen die einzelnen Studio-LPs von J.J. Cale, etwa “Troubadour” (1976) auf CD im Handel.