Jan Vogler | News | Künstlerische Weltenbummler - Das Album von Jan Vogler und Bill Murray öffnet musikalische und literarische Horizonte

Künstlerische Weltenbummler – Das Album von Jan Vogler und Bill Murray öffnet musikalische und literarische Horizonte

Clemens Trautmann, Jan Vogler, Bill Murray
Julia Schoierer
27.09.2017
Bill Murray singt, tanzt und interpretiert dabei bedeutende Texte der amerikanischen Literaturgeschichte. Der Cellist Jan Vogler, die Geigerin Mira Wang und die Pianistin Vanessa Perez spielen mit leidenschaftlicher Hingabe Schubert, Bach und Piazzolla. Mit “New Worlds” haben die befreundeten Künstler Jan Vogler und Bill Murray ein gemeinsames Bühnenprogramm geschaffen, dessen vielseitiger kreativer Zauber sich in den Aufnahmen für das Album eindrucksvoll transportiert. Durch die gelungene Verbindung der beiden verwandten kreativen Welten von Musik und Literatur ist ein inspirierendes Zeugnis amerikanischer und europäischer Kultur entstanden.

Spiel der Farben

Jan Vogler und Vanessa Perez eröffnen das Album mit dem Schwan aus dem “Karneval der Tiere” von Camille Saint-Saens und ziehen die Ohren sofort mit ihrer unprätentiösen feinen dynamischen Gestaltung und dem glänzenden Schönklang in den Bann. Dann erhebt sich Bill Murrays Stimme über der verträumten Melodie und der Schauspieler rezitiert “Blessing the Boats” aus der Feder der amerikanischen Schriftstellerin Lucille Clifton. Sofort ist klar: Hier kommt mehr zusammen als die Summe der einzelnen Teile. Menschliche Stimme und Celloklang, amerikanische Poesie und französische Kompositionskunst, eine Prise Hollywood und musikalisches Weltklasseniveau verbinden sich in der Begegnung von Jan Vogler und Bill Murray zu einem Gesamtkunstwerk, in dem alle klanglichen und inhaltlichen Farben perfekt miteinander harmonieren.

Künstlerische Abenteuerreise zu viert

Was passiert, wenn man Auszüge aus James Fenimore Coopers amerikanischem Abenteuerroman “The Deerslayer” mit den Klängen von Franz Schuberts “Andante un poco mosso” aus dem Klaviertrio Nr. 1 in B-Dur verwebt, wenn man Maurice Ravels “Blues” aus der Sonate for Violine und Klavier mit James Thurbers “If Grant Had Been Drinking at Appomattox” und Melodien aus Leonard Bernsteins Musical “West Side Story” verknüpft oder Henry Mancinis magische “Moon River”-Melodie im Wechselspiel mit Worten aus Mark Twains “Die Abenteuer des Huckleberry Finn” erklingen lässt? Jan Vogler und Bill Murray haben dieses spannende Experiment gewagt und öffnen damit künstlerisch neue Dimensionen, die Herz und Kopf gleichermaßen berühren.

Persönliche Note

Das Programm des Albums “New Worlds” hat eine ganze Fülle von Facetten und transportiert darüber hinaus den individuellen Esprit der vier beteiligten Künstler. Mal kann man Jan Vogler ganz pur erleben, wie mit dem Präludium aus der Cellosuite Nr. 1 in G-Dur von Johann Sebastian Bach, dann versprühen die drei Instrumentalisten mit Astor Piazzollas Tango “Muerte del Ángel” südamerikanisches Flair und zwischendurch erklingt mit einnehmendem Charme Bill Murrays solistische Rezitation von Texten von Walt Whitman und Stephen Foster. Ein instrumentales Highlight ist das Intro zu George Gershwins "It ain’t necessarily so" aus “Porgy and Bess”, in dem die Geigerin Mira Wang groovige Akzente setzt bis Bill Murray sich schließlich herrlich lässig als experimentierfreudiger Sänger unter Beweis stellt. Im gelungenen Arrangement von Van Morrisons "When will I ever learn to live in God" verwandeln die vier Künstler sich gemeinsam in eine Bluesband.
Mit “New Worlds” haben Jan Vogler und Bill Murray ein außergewöhnliches Projekt kreiert, das vor Kreativität und Talent nur so übersprudelt und dabei mit atemberaubender Überzeugungskraft einen weiten inhaltlichen Spannungsbogen schlägt, der in jeder Sekunde bewegt, fasziniert, inspiriert und berührt.