“James ist der Paganini des Saxophons”, schwärmte der klassische Komponist
Roberto Sierra über den virtuosen Jazzsaxophonisten
James Carter. “Er ist eins mit seinem Instrument. Und das fand ich sofort höchst beeindruckend.” Der Klang des Holzblasinstruments hatte den aus Puerto Rico stammenden Sierra schon seit langem fasziniert. Und so schrieb er eigens für Carter ein “Concerto For Saxophones And Orchestra”, das 2002 in Carters Heimatstadt Detroit uraufgeführt wurde und 2011 auch auf dem von der Kritik bejubelten Album “
Caribbean Rhapsody” erschien. Jetzt kommt James Carter für zwei Konzerte nach Deutschland, um das Werk hier live aufzuführen: am 16. Januar mit dem MDR-Sinfonieorchester im Leipziger Gewandhaus und am 20. Januar mit dem Deutschen Symphonie Orchester im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in Berlin, jeweils unter der Leitung von Kristjan Järvi.
“Dadurch, dass ich das Concerto nun schon einige Male aufführen konnte, hat es sich mir immer mehr erschlossen”, sagte James Carter kürzlich. “Zuerst ging es mir nur darum, es so notengetreu wie möglich zu spielen. Aber im Laufe der Zeit entwickelte sich das Stück zu einem klanglichen Organismus, der kontinuierlich seine Gestalt wandelt, vor allem wenn es an einem Abend mit anderen Werken aufgeführt wird, die dann über meine improvisierten Passagen irgendwie ihren Weg in dieses Concerto finden.” Man darf also gespannt sein, zu welchen improvisatorischen Ausflügen James Carter nun bei seiner Zusammenarbeit mit den beiden deutschen Sinfonierorchestern inspiriert wird.