Imagine Dragons-Fans hergehört: Euer Soundtrack für diesen Sommer ist da. Am
23. Juni 2017 veröffentlicht die umjubelte Band aus
Las Vegas ihr
Album “Evolve” – und klingt darauf genauso wunderbar, wie wir sie in Erinnerung hatten. Wie ihr dank der zahlreichen Vorboten bereits hören konntet, hat sich da aber etwas Neues in den Sound des Quartetts geschlichen:
Optimismus und
Zuversicht erhalten auf der dritten Platte der
Grammy-Gewinner ihren großen Auftritt. "Das vergangene Jahr war wohl das gesündeste in meinem ganzen Leben, und das hört man auch ganz klar in diesen neuen Songs", erklärt
Frontmann Dan Reynolds. “Sicher gibt es auch vereinzelt düstere, eher traurigere Passagen auf dem Album, aber andererseits sind da eben auch diese echt krass euphorischen Momente” – und die stehen Dan, Gitarrist
Wayne Sermon, Bassist
Ben McKee und Schlagzeuger
Daniel Platzman ganz hervorragend.
“Evolve”: Ein Album entstanden aus Selbstreflexion und Offenheit
Der Vorgänger “
Smoke + Mirrors” sei in einer echt introspektiven Phase entstanden, resümiert Dan: “Wir dachten damals viel über spirituelle Fragen nach und wollten herausfinden, was diese Dinge für unsere Leben bedeuten.” Wayne ergänzt: “Bei dem Album war dieses Ringen um Antworten noch absolut zentral – und dieses Mal waren wir einfach zufrieden damit, dass es keine Gewissheit und keine definitiven Antworten gibt.” Dafür gab es eine Menge Selbstreflexion. Die daraus resultierende Offenheit, die “Evolve” insgesamt auszeichnet, ist die vielleicht größte Errungenschaft ihrer bisherigen Karriere: “Anstatt mich hinter irgendwelchen Metaphern zu verstecken, habe ich es dieses Mal geschafft, sehr viel direkter in meinen Texten zu sein”, so Dan. “Ich bin auch sehr viel tiefer in mich gegangen, um den Texten dieses Gewicht zu verleihen.”
“Evolve”: Krisen machen euch stark
Dieser Ehrlichkeit verdankt das Album auch seinen Namen, wie Wayne verrät: “Natürlich gab’s auch nicht so tolle Phasen in den vergangenen acht Jahren, aber letztlich waren es so gut wie immer genau diese Phasen, in denen wir uns weiterentwickelt haben.” Für diese Entwicklungsstufen benutzt er das im Titel auftauchende Verb “to evolve” – im Deutschen entfalten oder entwickeln: “Wir wollten dabei gar nicht unbedingt wachsen, aber irgendein Hindernis oder Problem hat jedes Mal dazu geführt, dass eine Tür aufging und wir uns weiterentwickeln mussten.” Die erste
Single “Believer” bringt das auf den Punkt: Seine unmissverständliche Message lautet, dass man an seinen Krisen wächst, nur durch sie stärker wird. Der Albumtrack “
Yesterday” greift dieses Thema ebenfalls auf, klingt dabei aber vollkommen anders und sehr viel experimenteller als alles, was Imagine Dragons uns bisher präsentierten.
Dan Reynolds: “In den Anfangsjahren habe ich mich wie ein Spinner aufgeführt.”
Im Fall von “
Whatever It Takes” nimmt das Quartett seine Selbstzweifel und strickt daraus eine übergroße Hymne. Ebenfalls abgerechnet wird in der aktuellen
Single “Thunder”: Über majestätischen Melodien blickt der Sänger auf sein bisheriges Leben zurück – und setzt dafür den einen oder anderen Stimm-Effekt ein. “Da werfe ich tatsächlich einen Blick auf meine Anfangsjahre, als ich mich noch wie ein richtiger Spinner gefühlt habe. Damals war Musik genau genommen mein einziger Zufluchtsort – obwohl ich zu der Zeit noch viel zu schüchtern war, um sie mit anderen zu teilen. In dem Song taucht diese Phase als eine Art Blitz auf, der vor dem Donner kommt: Und jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich das machen kann, was ich schon immer wollte, wenn wir um die Welt ziehen und den Leuten unsere Songs präsentieren.”
“Evolve”: Weniger ist mehr
Ganz anders als beim größtenteils selbst produzierten
“Night Visions”-Album und dem 2015 veröffentlichten “Smoke + Mirrors”, war Minimalismus bei der Produktion des neuen Albums “Evolve” das oberste Gebot: “Bei jedem einzelnen Song waren wir sehr darauf bedacht, mit dem absoluten Minimum an Instrumenten zu arbeiten, um die jeweiligen Emotionen zu transportieren, die wir damit zum Ausdruck bringen wollten”, erklärt Dan den neuen Ansatz. “Wir haben ganz bewusst Produzenten ausgewählt, die selbst auf das Motto ‘Weniger ist Mehr’ setzen.” Zu ihnen zählen die Schweden
Mattman & Robin, aber auch
Joel Little, der sich unter anderem für
Lordes “Pure Heroin” verantwortlich zeichnet. Dank ihnen allen klingt “Evolve” trotz der Minimalismus-Maxime extrem vielschichtig und druckvoll. Und das funktioniert vor allem live auch sehr gut, wie sie kürzlich bei ihrem
The Trevor Projekt-Auftritt zeigten und bald
in München beim Bayern 3-Konzert beweisen.
Dan Reynolds: “Hoffentlich kann dieses Album den Leuten dabei helfen, die Schönheit des Moments wiederzuerkennen”
“Momentan wird man ja das Gefühl nicht los, dass die Welt ein ziemlich düsterer und beängstigender Ort ist”, meint Dan abschließend. “Wir wollten gerade deshalb etwas kreieren, das eher wie diejenigen Alben funktioniert, mit denen wir selbst groß geworden sind: Etwas, das sich anfühlt, als würde man eintauchen in eine Welt, die viel lebendiger und lebenswerter zu sein scheint. Hoffentlich kann dieses Album den Leuten dabei helfen, die Schönheit des Moments wiederzuerkennen: Sie sollen diesen Glanz, all die Farben und Facetten des Lebens wieder mit neuen Augen sehen.” Im Album-Artwork ist übrigens ein Easter-Egg versteckt,
über das bei Twitter mehr erfahren könnt. Noch mehr von Imagine Dragons gibt es außerdem bei YouTube: Dort seht ihr den gelungenen
Auftritt bei Jimmy Fallons The Tonight Show. Wann die Band in
Deutschland touren wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Im
Herbst 2017 geht es erstmal
durch die USA.
Imagine Dragons-Album “Evolve”