Mit “Litany” vertonte Arvo Pärt die 24 Gebete des Hl. Johannes Chrysostomos für jede Stunde des Tages. Die im 4. Jahrhundert entstandene Gebetsammlung zählt zu den bedeutendsten Litaneien des Christentums und stellt ein leuchtendes Beispiel für die Sprachkunst dar, die Johannes von Antiocha den Beinamen Chrysostomos (griech.: “Goldmund”) eintrug. Arvo Pärts etwa 23-minütiges, einsätziges Werk oszilliert kontinuierlich zwischen kraftvollen Stoßgebeten und sanfteren Ruhephasen und kann mit Gia Kanchelis “Styx” verglichen werden. Die englischsprachige Komposition für Soli, gemischten Chor und Orchester entstand als Auftragswerk für das 25. Oregon Bach Festival und zeigt vielfältige Einflüsse wie mittelalterlichen Mönchsgesang und zeitgenössischen Minimalismus.
“Litany” wird vom Tallinn Chamber Orchestra unter der Leitung von Dirigent Tõnu Kaljuste und dem Estonian Philharmonic Chamber Choir interpretiert. Die Sänger des Hilliard Ensemble übernehmen die vier Hauptstimmen. “Wie gewohnt findet die englisch gesungene ‘Litany’ ihre perfekten Interpreten im ungekünstelten, intensiven Gesang des Hilliard Ensembles, mustergültig unterstützt von Chor und Orchester aus Tallinn”, urteilte das Magazin stereoplay nach Erscheinen des Albums bei ECM New Series im Oktober 1996. Die Aufnahmen von “Psalom” und “Trisagio”, zwei weiteren Pärt-Kompositionen auf diesem Album, machte das Lithuanian Chamber Orchestra unter der Leitung von Saulius Sondeckis.
In diesem Player hören Sie Stücke aus den Alben, die in unsere Jubiläums-Serie vorgestellt worden sind: