“Sekundenglück” heißt dieser neue Song von Herbert Grönemeyer: ein zartes, delikates, hoch lyrisches Stück; ein Lied, das auf die leichteste Weise erneut beweist, dass wir in ihm nicht nur einen großen Musiker besitzen, sondern auch einen sehr großen Dichter. So präzis und zugleich so sacht ist wieder die Sprache, mit der Grönemeyer beschreibt, was sich mit Sprache nicht beschreiben lässt. So schön sind die Bilder, die er für unser Fühlen und Sehnen findet; und mit so sicherer Hand vermag er diese Bilder in Bewegung zu versetzen, bis sie flackern und schwirren und ihre Bedeutung verändern: Nichts ist ein für allemal festgelegt in diesen Texten und in dieser Musik – so wie es im Leben und in der Liebe eben auch ist. Nichts bleibt, wie es ist. Und darum ist es so wichtig, die “tausendstel Momente” zu genießen, von denen Herbert Grönemeyer hier kündet: das “Sekundenglück”.