HAVASI | Biografie

HAVASI – The Greatest Showman

Ein Phänomen wie ihn hat die Musikwelt zuvor noch nicht gesehen: Denn HAVASI ist Komponist, Pianist, Entertainer, Showman.
Der klassisch ausgebildete ungarische Superstar ist all das in einem und präsentiert in riesigen Arenen seine eigenen, in ein extravagantes Gewand gehüllten, Klavier-Kompositionen.
Inspirieren lässt der Pianist sich dabei von verschiedenen Epochen und Genres. Der Absolvent des renommiertesten ungarischen Konservatoriums findet seine musikalischen Wurzeln bei Künstlern wie Liszt und Chopin, die mit den Einflüssen zeitgenössischer Klavier-Superstars wie Einaudi oder Frahm sowie den Breitwandkompositionen von Soundtrack-Komponisten wie Morricone oder Horner zu einem großen Ganzen verschmelzen lässt.
„Ich will Gänsehaut erleben“
HAVASIs aufwendige Live-Shows sind pyrotechnische Extravaganzen, die irgendwo zwischen Queen, Prince, U2 aber auch Andre Rieu liegen. Doch all diese Wow-Effekte (ergänzt durch die Orchesters, Chöre, Rocktrommler oder Feuerwerke) dienen gewissermaßen nur der Show. Denn HAVASIs Botschaft lautet: „Ich will Gänsehaut erleben“.
HAVASI wollte „schon immer ein Entertainer sein. Ich wollte schon immer die Massen mit meiner Musik erreichen. Doch das ist nicht das Wichtigste“, weiß der Musiker. Vielmehr kennt er jenes Gefühl, das er erleben möchte, wenn seine Finger die Tasten eines Klaviers berühren: „Ich muss Musik emotional spüren. Musik beeinflusst das Nervensystem, sodass unsere Reaktionen aus dem Herzen kommen – nicht aus dem Gehirn. Man kann diese Emotionen nicht kontrollieren.“
Es ist die Begeisterung für klassische Musik, an die HAVASI sich erinnert, wenn er an seine Kindheit in Budapest denkt. Die Klaviermusik des ungarischen Nationalhelden Franz List. Den Nervenkitzel, den er spürte, als er als Zehnjähriger auf dem Rücksitz des Autos seiner Eltern mit einem Walkman klassische Rockmusik hörte.
Der große – ganz besondere Gänsehautmoment – sollte rund ein oder zwei Jahre später folgen. „Als ich elf oder zwölf Jahre alt war, wurde ich zu einem großen Rockkonzert im Nationalstadion in Budapest mitgenommen. Große Stars wie Sting und Bruce Springsteen traten an diesem Abend auf. Aber ich erinnere mich nicht daran.“ Doch als dann plötzlich Tracy Chapman mit ihrer Akustikgitarre die Bühne betrat und die ersten Akkorde ihres Hits „Fast Car“ anschlug, geschah etwas Unbeschreibliches im Leben des jungen HAVASIs: „Als sie anfing zu singen, stimmten alle um mich herum mit ein. Ich saß ganz hinten auf den billigen Plätzen und schaute mich im Stadion um. Und da waren 50.000 Menschen, die mitsangen. Ich bekam sofort eine Gänsehaut, als ich das sah.“
HAVASI: Der Musiker, der weder Klassik noch Rock sein will
Seit diesem Tag versucht HAVASI, genau diesen Moment zu wiederholen. Er versucht, seiner wachsenden Schar von Fans eine Gänsehaut zu verpassen. Er versucht, Tracy Chapman auf dieser Bühne zu sein, in einem Stadion, das sich voll und ganz seiner Musik hingibt. Doch er wusste auch immer, dass es nicht einfach werden würde: „Es gibt nicht viele Pianisten, die in Stadien spielen. Und keiner von ihnen ist ein klassischer Musiker.“
Keine Frage, auch die klassische Musik blickt auf große Stars am Klavier – jedoch nicht in jüngster Zeit. Es gab Mozart und Beethoven, Brahms und Liszt, Chopin und Debussy, Rachmaninoff und Prokofjew. Und auch die Popmusik hat ihre ganz eigenen Superstars am Klavier gehabt, von Little Richard und Jerry Lee Lewis bis zu Elton John und Billy Joel. HAVASI selbst sieht sich in der Nachfolge all dieser Pianisten, indem er die Effekthascherei des Popspektakels mit dem klassischen Kompositionsstil seiner musikalischen Vorfahren verbindet.
„Ich bin nicht an etikettierten Genres wie Klassik oder Rock interessiert. Wie die alte Redensart bereits sagt, gibt es nur zwei Arten von Musik – gute und schlechte. Und ich möchte nur das spielen, was mich emotional bewegt. Das ist alles, was ich je wollte. Ich muss diese Gänsehaut spüren, wenn ich spiele“, erklärt HAVASI, der bereits mehr als 500.000 Konzertkarten verkauft hat. Aber das reicht dem Vollblutkomponisten nicht. Vielmehr möchte er seine Musik in jeden Winkel der Welt tragen.
HAVASI und der Traum vom großen Publikum
HAVASIs musikalischer Weg dauert inzwischen 20 Jahre – von den Anfängen des unermüdlichen Übens auf dem Dachboden seiner Mutter bis zum heutigen waghalsigen Zeitplan in seinem Zweitwohnsitz in Miami, Florida. Sein Pensum ist straff: drei Stunden Klavierunterricht pro Tag, zwei Stunden Joggen, Tennis und Pickleball, eine strenge vegane Diät sowie ein neues Hobby, tägliche Eisbäder zur Regeneration der Muskeln nach einem Programm von bis zu drei Konzerten pro Tag.
Beginnen sollte seine Reise in Budapest, der historischen ungarischen Hauptstadt, wo er im Alter von vier Jahren seinen ersten Klavierunterricht erhielt und anschließend an Ungarns renommiertester Musikhochschule, der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest, studierte.
Im Lauf der Zeit arbeitete der heute 46-Jährige als traditioneller klassischer Musiker und spielte feierliche Konzerte von Chopin und Liszt in Smoking und Frack. Aber all das war HAVASI nie genug. Also begann er, eigene Kompositionen zu schreiben und kleine Konzertsäle zu mieten, um diese darin aufzuführen. Er hängte sogar selbst Plakate in den umliegenden Geschäften auf, um seinen Traum von einem großen Publikum zu verwirklichen.
Sein Plan sollte aufgehen. Als seine Konzerte ausverkauft waren, wechselte er die Location, um in größeren Veranstaltungsorten zu spielen. Nicht, ohne dabei ein nicht geringes Risiko einzugehen: HAVASI engagierte die Musikakademie, an der er studiert hatte, um eine Show mit einem 60-köpfigen Orchester und einem Chor zu veranstalten, verlangte das Zehnfache des durchschnittlichen Eintrittspreises für ein Konzert und ließ die gesamte Veranstaltung filmen. Sein Plan war verrückt – und kostspielig. Dennoch gelang es ihm, den Konzertfilm an einen Fernsehsender zu verkaufen. Die Ausstrahlung der Show brachte ihm neue Fans ein, darunter ein großes Unternehmen, das ihn anheuerte, das Ganze für eine private Veranstaltung noch einmal zu inszenieren – und ihn dieses Mal großzügig entlohnte.
Das neue Musikphänomen namens HAVASI sprach sich schnell herum. Ein Effekt, der den Musiker dazu brachte, sein wohl größtes Risiko einzugehen: Er mietete die nationale Arena (Fassungsvermögen: 12.000 Besucher) für vier Konzerte an einem Wochenende. Kurzum: 46.000 Menschen in einem Land mit 10 Millionen Einwohnern. Alle vier Konzerte waren ausverkauft. Doch auch jetzt gab HAVASI sich noch nicht zufrieden und buchte eine äußerst ehrgeizige Tournee zu bedeutenden Musikzentren in der ganzen Welt – in Ländern, die noch nie von ihm gehört hatten. Das Ende der Geschichte? Auch diese Konzerte waren restlos ausverkauft.
Trotz all dieser bahnbrechenden Erfolge ist sie da: HAVASIs Sehnsucht nach einem noch größeren Publikum. Nach einem Publikum, das nicht nur höflich klatscht, sondern mit puren Emotionen in einem Lied ausbricht, um zu zeigen, wie sehr es ihm gefallen hat – genau wie Ungarns größter Musikheld. „So war es auch, als Franz Liszt vor 200 Jahren Konzerte gab. In ganz Europa pfiffen, klatschten, schrien und jubelten die Menschen, standen auf und tanzten. Er war ein echter Rock’n'Roller mit großem Charisma, der hochwertige Musik schuf und seinen Einfluss und Reichtum nutzte, um die Welt zu verbessern“, schwärmt HAVASI.
Von der Lisztomanie zur HAVASImanie
„Wenn ich eine inspirierende Persönlichkeit vor allen anderen nennen müsste, dann wäre es er“, erklärt HAVASI. Und weiter: „Liszt war der Erste, der das Klavier so bewegte, dass das Publikum seine Finger auf den Tasten sehen konnte. Und er ließ es immer lauter werden – wie eine Rockband, die riesige Lautsprecher entlang der Bühne aufstellt und auf 11 aufdreht.“ Die Menschen waren damals so verrückt nach dieser Musik, dass sie dem Ganzen einen Namen gaben: Lisztomanie. Zwei Jahrhunderte später ist HAVASI, der Rock- und Tanzmusik ebenso gerne hört wie Klassik und Opern, der Meinung, dass es an der Zeit für klassische Musik ist, einen neuen Rausch, eine neue Begeisterungswelle auszulösen:
„Genau das ist es, was mich seit jenem Stadionkonzert, als ich ein kleines Kind war, immer angetrieben hat: der Wunsch, die Massen zu erreichen. Ich bin als klassischer Musiker ausgebildet, aber ich habe mich immer in erster Linie als Entertainer, als Showman gesehen.“
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