Man kann sich das Wesen von Florence am besten als einen großen Haufen Widersprüche vorstellen: Sie ist knallhart und ängstlich zugleich, ein Nervenbündel, in dem auch Leidenschaft, dunkle Seiten und absolute Freude miteinander verschnürt sind. “Ich fühle die Dinge schon sehr intensiv; darum muss auch Musik für mich so ein intensives Erlebnis sein. Entweder bin ich richtig am Boden zerstört oder aber überglücklich; müde oder aber komplett fieberhaft bei der Sache. In letzterem Zustand kann ich definitiv die besten neuen Ideen finden, aber es ist auch der gefährlichste Gefühlszustand. Entweder kommen ein paar gute Songs dabei heraus, oder vielleicht ein paar gebrochene Herzen. Oder kaputte Tische. Oder Gläser.”
Was ihr Debütalbum “Lungs” betrifft, ist definitiv Ersteres dabei raus gekommen – nämlich gute Songs. Die Zutaten? Eine gewaltige Stimme, gepaart mit schrulligen Melodien und in sich geschlossenen Klangwelten. Es gibt Menschen, die sie mit Kate Bush vergleichen. Aber zugleich finden sich in ihrer Musik auch düstere Elemente à la Tom Waits und Nick Cave, und sollte jemand einen Hauch von Björk raushören, nimmt sie das ebenfalls gerne als Kompliment entgegen.