“Er konnte gar nichts machen, was nicht immer bei weitem größer herauskam als das Beste dieser neuern Tragiker; ja, wenn Schiller sich die Nägel beschnitt, war er größer als diese Herren.” Johann Wolfgang Goethe
“Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, heisere Aufschreie im Zuschauerraum. Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Türe. Es war eine allgemeine Auflösung wie im Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schöpfung hervorbricht.” schreibt ein Zeitzeuge. Was an diesem Theaterabend in Mannheim des Jahres 1782 hervorbrach, war die leidenschaftliche Rebellion gegen eine als morsch empfundene Welt. Und wie niemals zuvor und wie später kaum mehr gab sich das Publikum frenetischem Beifall hin; unter stürmischen Tumulten feierte es das Stück, dessen Uraufführung es erlebt hatte. Das Stück hieß “Die Räuber”, und der Verfasser war ein unbekannter Regimentsmedikus aus Stuttgart Johann Christoph Friedrich Schiller, ein deutscher Dichter, Dramatiker und Historiker. Er gilt neben Goethe als der bedeutendste Autor der deutschen Klassik. Viele seiner Stücke gehören zum Standardrepertoire der deutschsprachigen Theater. Seine Balladen zählen zu den beliebtesten deutschen Gedichten. Schiller ist nicht nur Verfasser unerschöpflicher bild- und sprachkräftiger Dramen wie “Die Räuber”, und “Kabale und Liebe”, sondern auch der politische und poetische Dichter in deutscher Sprache der die Vernunfts-, Humanitäts- und Freiheitsideale am Ende des 18. Jahrhunderts ohne Kompromisse in der Literatur zum Ausdruck bringt.