Zu der Filmmusik des Original Motion Picture Soundtrack zum Film “Drive” gehören Originalkompositionen von Cliff Martinez (Der Mandant, Traffic) sowie Songs im Eurosynthie-Stil von Kavinsky & Lovefoxxx (Nightcall), The Chromatics (Tick of the Clock), Desire (Under Your Spell), College featuring Electric Youth (A Real Hero) und Riziero Ortolani featuring Katyna Ranieri (Oh My Love).
“Einzigartig an diesem Projekt war für mich, dass die Songs einen so starken Einfluss auf die Kompositionen der Filmmusik haben”, so Martinez. “Das war hilfreich, um einen einheitlichen Soundtrackstil zu schaffen, der für den gesamten Film funktioniert. Ich fand den Elektropopstil der 80er dafür sehr einleuchtend. Ich wusste, dass Nicolas [Refn, der Regisseur] in diesen Sound verliebt war und sah eine Möglichkeit, ihn mit klassischen Synthie-Sounds zu erschaffen und auch die meisten dramaturgischen Höhepunkte in diesem Stil zu untermalen.”
Diese Mischung aus Filmmusik und Songs ist die perfekte Spielwiese für Cliff Martinez, einer der bekanntesten und erfolgreichsten US-amerikanischen Filmkomponisten, die Hollywood zu bieten hat. Sein Werdegang liest sich sehr spannend: So zog er 1976 nach Kalifornien – gerade rechtzeitig zur Punkbewegung und war eine Zeit lang Drummer bei den Weirdos, für Lydia Lunch und Foetus-Frontmann Jim Thirlwell sowie bei den Red Hot Chili Peppers und den Dickies. Außerdem trommelte er in der letzten Besetzung der legendären Captain Beefheart and the Magic Band.
Martinez kam eigentlich eher zufällig zur Filmmusik, als ihm eine seiner Kassetten mit Musik-Collagen Mitte der 80er-Jahre die Gelegenheit verschaffte, die Musik für eine Folge des TV-Hits “Pee-Wee’s Playhouse” von Comedian Paul Reubens zu schreiben. Diese Collage hörte auch Steven Soderbergh, der Martinez als Filmkomponist für seinen ersten Film “Sex, Lügen und Video” anheuerte.
Seither war Martinez für die Kompositionen vieler Projekte von Steven Soderbergh verantwortlich, darunter auch Kafka, The Limey, Solaris, Grey’s Anatomy, Schizopolis, Traffic – Macht des Kartells (der vier Oscars erhielt und Martinez eine Grammy-Nominierung einbrachte) sowie Contagion, der aktuell in den deutschen Kinos läuft. Für die Filmmusik in dem französischen Film “A L’Origine” aus dem Jahr 2009 erhielt er eine César-Nominierung für die beste Filmmusik.
Mit seinen Kompositionen zu dem Film “Drive” ist es Martinez gelungen, die Grauzone zwischen Musik und Sounddesign zu überbrücken – seine Musik ist in mehreren Szenen eines der wichtigsten Stil-Elemente. “Ich war mir nicht vollständig im Klaren darüber, wie sehr das Sounddesign den dramatischen Charakter des Films beeinflussen würde, aber beim Ansehen der frühen Schnittversionen wurde es mir sehr schnell bewusst”, so Martinez.
“Nicolas bat mich, etwas zu erschaffen, das zwar genauso funktionieren würde wie Musik, das die meisten Menschen aber nicht als Musik identifizieren würden. Ich war sozusagen der Schinken in der Mitte eines Soundtrack-Sandwiches. Mein Ziel war es, einen reibungslosen Fluss zwischen Songs, Kompositionen und Soundeffekten zu erzeugen.”
In dem Film spielt der Schauspieler und Frauenliebling Ryan Gosling einen Fahrer, der sich tagsüber als Stuntwagenfahrer für Filme und nachts als Fluchtwagenfahrer für kriminelle Unternehmungen anheuern lässt. Auch wenn er von Natur aus ein Einzelgänger ist, verliebt sich der Driver in seine wunderschöne, aber verletzliche Nachbarin Irene (Carey Mulligan), eine junge Mutter, die in die gefährliche kriminelle Unterwelt gezogen wird, als ihr Mann Standard (Oscar Isaac), ein Ex-Sträfling, zu ihr zurückkehrt.
Auch Albert Brooks und Ron Perlman sind mit von der Partie – vervollständigen einen tollen Cast in einer mitreißenden Geschichte. Universal Music veröffentlicht den “Drive – Original Motion Picture Soundtrack” am 20.01.2012. Der Film kommt über Universal Film am 26.01.2012 in die Kinos.