Ein Meilenstein der Musikgeschichte zwischen großen Träumen, harter Arbeit, Freundschaft, Konkurrenz, Politik, Gewalt, Wut und Profitgier: “
Straight Outta Compton” erzählt auf eine brutal-ehrliche Art und Weise die Erfolgsstory der legendären Hip Hop-Gruppe
N.W.A rund um die Rapper
Dr. Dre (gespielt von Corey Hawkins),
Ice Cube (O’Shea Jackson Jr.),
MC Ren (Aldis Hodge),
Eazy-E (Jason Mitchell) und
DJ Yella (Neil Brown Jr.). Regisseur Felix Gary Gray gelingt es, den autobiographischen Rückblick mit allgegenwärtigen Situationen der heutigen Zeit zu verknüpfen, um den Zuschauer aufmerksam zu machen.
“Straight Outta Compton”: Der Traum vom großen Erfolg
Aufgewachsen in den Achtziger Jahren im unbekannten kalifornischen Stadtteil Compton, sieht der Alltag für schwarze Teenager meist gleich aus. Denn 22 Kilometer von Hollywood entfernt, mangelt es an Geld, Sicherheit und Perspektive. Das wird auch in “Straight Outta Compton” deutlich. Von der Polizei ohne Anlass schikaniert, gibt es da eine Truppe von Jungs, die aus einer Stadt voller Drogen, Gewalt und Armut auszubrechen versucht – mit Rap-Musik. Während der junge Ice Cube im Schulbus an neuen Song-Zeilen feilt, bastelt Andre “Dr. Dre” Young an packenden Beats. Zusammen mit DJ Yella und MC Ren arbeiten sie an ihrer Musikkarriere, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Von Underdogs zu Hip Hop-Legenden
Für die Umsetzung dieses Traums benötigen sie vor allem eins: Geld. Nun kommt Kollege Eazy-E ins Spiel, der sich als Drogendealer über Wasser hält. So finanziert er die ersten Studio-Aufnahmen und entdeckt dabei mit Hilfe von Dr. Dre sein Rap Talent – wenn auch mit holprigem Start. Schon hier wird klar, das Dr. Dre das Zugpferd der Gruppe ist. Plötzlich geht alles Schlag auf Schlag: Es folgt das erste gemeinsame und gefeierte Werk “Boyz n the Hood” sowie der Plattendeal bei Manager Jerry Heller.
“Fuck Tha Police”: Der große Durchbruch
Den eigentlichen Durchbruch aber erreichten N.W.A mit dem absolut tabulosen Track “Fuck Tha Police”. In einem öffentlichen Brief forderte das F.B.I. den Rückzug des Songs und sprach der Formation ein Live-Verbot aus. Dr. Dre und Co. entschieden sich dafür, den Brief mit der Öffentlichkeit zu teilen. Von nun an wurde in sämtlichen Medien von den Rappern aus Compton berichtet. Die Nachfrage explodiert und ihre Karriere bekommt einen ordentlichen Schub.
Dr. Dre: Von der Gruppe N.W.A zum Solokünstler und Musik-Produzent
Die Probleme beginnen mit dem Erfolg: Die Jungs schreiben eine unverwechselbare Erfolgsgeschichte, begeistern ihre Fans bei legendären Konzerten und feiern Partys mit nackten Schönheiten. Doch auch die Schattenseiten der Musikindustrie zeigen ihre Spuren. Als plötzlich Geld für einzelne Mitglieder ausbleibt, wird aus Freundschaft Wut. Der Stress der darauf folgt, Ungereimtheiten innerhalb der Gruppe, Sympathien sowie Antipathien und Vertragsverhandlungen samt daraus folgenden gerichtlichen Auseinandersetzungen, werden sehr detailliert erzählt. Erst tritt Ice Cube aus, später Dr. Dre und die Zuschauer können die ersten Schritte seines eigenen Labels “Aftermath Entertainment” mitverfolgen.
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Kein Wunder also, dass sich Dr. Dre von den Szenen dieses Streifens inspirieren ließ, um an seinem aktuellen Album “
Compton” zu schreiben. Denn “Straight Outta Compton” ist verdammt ehrlich, aber deshalb gleichzeitig kein leichter Tobak für den Kinobesucher. Neben der Musik spielen nämlich vor allem sozialkritische Themen eine übergeordnete Rolle: Rassistische Szenen, Polizei- sowie Frauengewalt und auch die Aids-Erkrankung Eazy-Es bewegen den Zuschauer durch die wirklich aufregende visuelle Erzählweise. Ein absolutes Muss für Hip Hop-Fans und die, die es noch werden wollen. Und wenn ihr nicht genug vom Compton-Rap bekommen könnt, gibt es den “
2001”- Nachfolger von Dr. Dre bei Amazon oder iTunes als CD und Download.