Donavon Frankenreiters selbstbetiteltes Solo-Debut hat die Qualitäten eines sofortigen Klassikers: Es hätte vor dreißig Jahren aufgenommen werden können und wird auch noch in dreißig Jahren relevant sein. Stilistisch spiegelt sich der Westcoast Pop der späten 60er und frühen 70er in seiner Musik wider. Frankenreiter war zu dieser Zeit noch nicht geboren, aber die Kunst, einfache, bedeutungsvolle Songs zu schreiben, ist zeitlos. Zusätzlich fällt auf seinem Debut ein starker Einschlag der Tradition schwarzer Künstler von Otis Redding über Bobby Womack bis zu Ben Harper auf. Gleichzeitig führt Frankrenreiter die Tradition heutiger Singer-Songwriter weiter. Er hat nichts Prätentiöses oder Überhebliches in seiner Musik, braucht sie weder neu zu erfinden noch die Zustimmung der Musikindustrie oder einer abstrakten Fan-Zielgruppe. Frankenreiter lebt den Traum von Freiheit und innerem Frieden, ohne sich zum Guru aufschwingen zu müssen. Seine Haltung ist allzu menschlich und seine Songs versteht jeder, ohne dass Frankenreiter ins Banale abgleitet. Und genau das macht die Größe dieses Debuts aus.