Danish National Symphony Orchestra | News | Schoenberg 150 – DG veröffentlicht Gesamtedition der Orchesterwerke, in Einspielungen des DNSO unter Fabio Luisi

Danish National Symphony Orchestra

Schoenberg 150 – DG veröffentlicht Gesamtedition der Orchesterwerke, in Einspielungen des DNSO unter Fabio Luisi

Verklärte Nacht website
© Arnold Schoenberg
13.09.2024
In Zusammenarbeit mit dem Danish National Symphony Orchestra
unter Leitung seines Chefdirigenten Fabio Luisi veröffentlicht Deutsche Grammophon
die bis dato umfassendste Werkschau von Schönbergs Musik für Orchester
Die neue Gesamtausgabe vereint mehr als 30 Werke,
darunter Pelleas und Melisande, die Kammersymphonien Nr. 1 und 2, die Gurre-Lieder,
das Violin- und das Klavierkonzert und vieles mehr
Zunächst erscheint digital Verklärte Nacht – pünktlich zum 150. Geburtstag des Komponisten am 13. September
»Die Kunst gehört dem Unbewussten! Man soll sich ausdrücken! Sich unmittelbar ausdrücken! Nicht aber seinen Geschmack, seinen Verstand, sein Wissen, sein Können.
Nicht alle diese nicht angeborenen Eigenschaften. Sondern die angeborenen, die triebhaften«
Arnold Schönberg 1911 an Kandinsky
Der visionäre Komponist, Theoretiker, Lehrer und Künstler Arnold Schönberg (1874–1951) war eine ebenso umstrittene wie einflussreiche Persönlichkeit in der Musik des 20. Jahrhunderts. Anlässlich seines 150. Geburtstags in diesem Jahr widmet sich Deutsche Grammophon seinen Werken für und mit Orchester und produziert in Zusammenarbeit mit dem Danish National Symphony Orchestra unter Leitung von Fabio Luisi eine Gesamtedition dieser Kompositionen. Über zehn Stunden Schönberg’scher Musik erscheinen bis zum Ende des Jahrzehnts in einer Reihe von Aufnahmen. Die erste bringt Schönbergs Tondichtung Verklärte Nacht (in der Fassung von 1943) zu Gehör. Das Album kommt digital am 13. September heraus, dem Geburtstag des Komponisten. Wie auch bei den weiteren Projekten basiert das Cover auf einem Gemälde von Schönberg.
»Wenn es um die großen Revolutionäre der Musikgeschichte geht, dann muss Arnold Schönbergs Name unter den allerersten fallen«, sagt Dr. Clemens Trautmann, President Deutsche Grammophon. »Und kein Genre zeigt die Ambition und Neuerungen eindrucksvoller als seine Werke für und mit Orchester, von großen spätromantischen Würfen über die seriellen Kompositionen bis hin zu freier Atonalität und – nicht zuletzt – Referenzen an frühere musikalische Innovatoren in Form inspirierter Transkriptionen. Diesen Kosmos erstmals vollständig zu beschreiten und gemeinsam mit ebenso ambitionierten Partnern – dem Danish National Symphony Orchestra und Fabio Luisi – in hochwertigen Studioproduktionen erlebbar zu machen, hat uns bei Deutsche Grammophon fasziniert. Wir setzen in dieser Konstellation zugleich die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit mit diskografischen Projekten in der Musik des frühen 20. Jahrhunderts fort, dem Maßstäbe setzenden, preisgekrönten Nielsen-Zyklus und dem kommenden Skrjabin-Zyklus.«
»Arnold Schönberg ist einer der originellsten Künstler der Musikgeschichte«, ergänzt Fabio Luisi. »Seine Musik ist nicht nur historisch bedeutsam, sie ist in einem persönlich und universell. Sein Leben lang war Schönberg auf einer Reise, buchstäblich im privaten wie im übertragenen Sinn. In künstlerischer und intellektueller Hinsicht bewegte er sich von den Idealen von einem Brahms und Wagner zu wahrem Verständnis der Grenzen der Tonalität, inspiriert von den künstlerischen Strömungen seiner Zeit (und auch von der ersten Filmmusik). Nur wenn wir ihn als Künstler und Mensch in ständiger Bewegung begreifen, können wir seine einzigartige Entwicklung verstehen, samt seiner späten Rückkehr in die Welt der Tonalität, mit der er meiner Meinung nach tatsächlich nie gebrochen hat. Ich freue mich sehr, dass ich mich diesem wichtigen Aufnahmezyklus widmen kann, insbesondere in Kooperation mit Deutsche Grammophon und dem Danish National Symphony Orchestra. Davon träume ich seit vielen Jahren, denn es ist mir ein großes Anliegen, die Schönheit und Bedeutung von Schönbergs Musik mit einem größeren Publikum zu teilen.«
Im Versuch, das Unbewusste in der Musik zu erfassen, verschob Schönberg die traditionellen Grenzen der Tonalität und leitete mit seinem Werk und seiner Lehre eine neue Ära der Komposition ein. Und doch wird seine Musik zuweilen als mathematisch konstruiert, nüchtern und wenig emotional beschrieben. Die neue Gesamtausgabe von Deutsche Grammophon räumt mit solchen Mythen auf und bietet ein genaues Abbild des forschenden, aber wachen Ansatzes, den der weitgehend autodidaktische und äußerst vielseitige Komponist während seiner Karriere verfolgte. Die Edition deckt die ganze Bandbreite seiner Kompositionen für Orchester ab, einschließlich der Stücke für Chor/Solostimme und Orchester sowie Bearbeitungen von Partituren anderer Komponisten.  
Zu den mehr als 30 Werken der Ausgabe zählen die Oratorien Gurre-Lieder und Die Jakobsleiter sowie Kol Nidre und A Survivor from Warsaw, beide für Sprecher, Chor und Orchester; Orchestrierungen von Musik von Bach, Händel, Monn und Brahms; die Orchesterlieder op. 8 und op. 22 sowie so unterschiedliche reine Orchesterwerke wie das frühe Notturno für Harfe und Streicher und die Serenade für kleines Orchester, die Kammersymphonie Nr. 1 (1906) und das Violinkonzert (1936) und Klavierkonzert (1942).
Die erste Veröffentlichung dieses Projekts ist Verklärte Nacht. Das Werk entstand 1899 als Streichsextett nach einem Gedicht von Richard Dehmel. Schönberg arrangierte das Sextett 1917 für Kammerorchester und überarbeitete es 1943 für ein weit größeres Streicherensemble. Zu dieser Zeit lebte er bereits in den USA. Obgleich sich die Musik auch ohne Gedicht erschließt, vertont sie doch ebenbürtig dessen Zeilen, die vom nächtlichen Gespräch eines Paares erzählen, in dem die Liebe über die gesellschaftliche Konvention siegt. Die Musik blickt auf Brahms und Wagner zurück und nutzt doch schon Techniken, mit denen Schönberg die westliche Musik revolutionieren wird.
Kim Bohr, CEO des Danish National Symphony Orchestra, erklärt: »Wir freuen uns sehr, dass wir dieses groß angelegte Projekt in Zusammenarbeit mit Deutsche Grammophon verwirklichen können. Gemeinsam mit unserem Chefdirigenten Fabio Luisi möchten wir den ganzen Reichtum und all die Farben der Schönberg’schen Orchestermusik lebendig machen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit und ein idealer Zeitpunkt, um den ersten vollständigen Aufnahmezyklus dieser Werke vorzustellen. Die Musik hat großes Potenzial, ein neues Publikum zu erreichen, davon sind wir überzeugt – im Konzertsaal, weltweit auf unterschiedlichsten Kanälen und als Einspielung.«

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