Lorin Maazel war ein Phänomen: ein legendärer Dirigent, ein mitreißender Künstler und eine herausragende Persönlichkeit in der Welt der Musik. Über viele Jahrzehnte hinweg prägte er die Bühnen und Orchester dieser Welt und hat der Nachwelt einen reichen Schatz an Interpretationen hinterlassen. Mit Deutsche Grammophon verband den Dirigenten eine enge und fruchtbare Partnerschaft. Nun, im Vorfeld des 10. Todestags des Künstlers im Jahr 2024, werden beim gelben Label zum ersten Mal sämtliche Aufnahmen des Dirigenten herausgegeben. Außerdem verspricht eine fünf Episoden umfassende Videoreihe, die am 12. Mai bei “DG-Stories” auf Youtube startet, spannende Einblicke in die Deutungsgabe Maazels.
Ein Jahrhundert-Dirigent
“Musik ist da, um zu bleiben. (…) Wir brauchen die Musik, weil sie eine wahre Sprache der Menschen ist”, so hat Lorin Maazel es unzählige Male an den Dirigentenpulten dieser Welt selbst erfahren und gelebt. Seine Geschichte ist die eines Wunderkindes. Mit nur 9 Jahren wurde er von Stokowski eingeladen, die LA Phil zu dirigieren, mit 11 Jahren durfte er Toscaninis NBC Symphony Orchestra dirigieren leiten. 1957 nahm er für Deutsche Grammophon ein gefeiertes Tschaikowsky-Album auf, seine erste musikalische Leitung hatte er an der Deutschen Oper in (West-) Berlin. In den folgenden Jahren folgten viele Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern und dem RSO Berlin. Zudem war er im Laufe seiner langen Karriere Musikdirektor des Orchestre National de Paris, Intendant der Wiener Staatsoper, Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Music Director der New Yorker Philharmoniker und dirigierte darüber hinaus von 1980 bis 1986 das Neujahrskonzert im Goldenen Saal in Wien mit den Wiener Philharmonikern, wohin er 1994, 1996, 1999 und 2005 zurückkehrte.
Einzigartige Aufnahmen und intime Einblicke
Die Gesamtausgabe der Aufnahmen von Maazel beinhaltet neben herausragenden Mitschnitten und Referenzaufnahmen wie etwa jenen von Ravels Opern “Enfant et les Sortilèges” und “L’heure espagnole” oder von Beethovens “5. Symphonie” und Schuberts “unvollendeter” Symphonie zudem ein umfangreiches Booklet mit einem neuen Essay von Tully Potter und zahlreichen Fotos. Ausgesprochen persönliche Einblicke bietet darüber hinaus eine fünfteilige Videoserie, auf dem “DG-Stories”-Youtube-Kanal, die ab 12. Mai jeweils freitags veröffentlicht wird und exklusives Interviewmaterial und Erinnerungen von Musikern, die mit Maestro Maazel gearbeitet haben, beinhaltet.