Auf die Frage, was ihm die Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts gebe, antwortete
Daniel Barenboim einmal: „Das Musizieren. Denn vor einer Symphonie von Beethoven, vor Mozarts ‚Don Giovanni‘ oder Wagners ‚Tristan‘ sind alle Menschen gleich.“ Das gesamte künstlerische Handeln des Pianisten, Dirigenten und Musikbotschafters ist von dem Wunsch geprägt, dem Verständigungsprozess zwischen Israel und den arabischen Staaten neue Impulse zu geben. Immer wieder sorgt er mit Aufsehen erregenden Auftritten und Konzerten für Diskussionsstoff. Im Hinblick auf die Schwierigkeit der Konfliktbewältigung in Nahost fragt er: „Warum soll ich warten, bis sie sich selbst findet?“ Gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Edward Said gründete er 1999 das
West-Eastern Divan Orchestra mit Musikern aus Israel und den arabischen Staaten. Durch die Erfahrung gemeinsamen Musizierens will das Orchester den Dialog zwischen Angehörigen politisch und religiös verfeindeter Lager ermöglichen.
Am
15. November feiert Daniel Barenboim seinen
70. Geburtstag. Mit einer Reihe von
Sondersendungen würdigt
Arte das gesellschaftliche und politische Engagement des unerschrockenen Künstlers und Humanisten. Zum Auftakt überträgt der Sender leicht zeitversetzt das Konzert, welches am 15. November in der Berliner Philharmonie unter der Leitung von Zubin Mehta aufgeführt wird – mit
Daniel Barenboim als Solist am Klavier. Im Anschluss folgt die Dokumentation „Wege zur Musik – mit Daniel Barenboim“ mit Hintergründen zur umstrittenen Wagner-Aufführung in Jerusalem 2001 mit der Staatskapelle Berlin und zur Konzertreise Barenboims in den Gazastreifen im vergangenen Jahr. Vom 16. bis zum 18. November präsentiert Arte Erstausstrahlungen der Beethoven-Konzerte des
West-Eastern Divan Orchestra bei den diesjährigen BBC Proms in der Royal Albert Hall. Eine Dokumentation über die Arbeit an dem Sinfonien-Zyklus „Beethoven für alle“ des Orchesters beschließt die Sendereihe zu Ehren des Jubilars.