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Daniel Behle: Arien aus Gluck Opern

Daniel Behle
© Marco Borggreve
13.05.2014
Der führende deutsche Tenor Daniel Behle interpretiert berühmte Arien von Gluck, einem Kompositionsgenie des 18. Jahrhunderts, dessen enorme schöpferische Produktion allerdings noch weithin unbekannt ist. Behle, der ohne Zweifel begeisterte Reaktionen hervorruft, singt zusammen mit der brillanten Armonia Atenea unter dem Taktstock von George Petrou.

Der Tenor Daniel Behle wurde schnell einem breiteren Publikum bekannt und bekam viel Applaus von angesehenen Kritikern. Er wurde mit den Tenorlegenden Wunderlich, Tauber und Dermota verglichen und für sein „strahlendes, geschmeidiges, warmes Timbre“ sowie für seine „natürliche Musikalität“ gepriesen. All das wird in diesem Album aufs Beste dargestellt, wenn er mit fesselndem psychologischen Verständnis die Gefühle der jeweiligen Figur ergründet und kaum bekannte Arien eines Großmeisters des Übergangs zwischen barockem und klassischem Stil zutage fördert.

Gluck, der von Musikwissenschaftlern lange Zeit als revolutionäre Figur in der Operngeschichte gefeiert wurde, ist möglicherweise zu stark mit einem einzigen Bühnenwerk identifiziert worden: der 1764 in Wien uraufgeführten Oper Orfeo ed Euridice. Obwohl unbestreitbar ein Meisterwerk, ist Orfeo eigentlich in vielerlei Hinsicht nicht repräsentativ für Glucks Gesamtwerk. Die meisten der italienischsprachigen Arien auf dieser Aufnahme wurden Glucks wunderbaren früheren Werken in formaler dramatischer Tradition der von Metastasio beeinflussten Opera seria entnommen, und Daniel Behles kraftvolle Verteidigung dieser Musik zeigt, wie reif viele dieser hervorragenden Werke für Wiederaufführungen sind. Mit großer Vielseitigkeit umspannt er mühelos die sehr verschiedenen stimmlichen, stilistischen und emotionalen Anforderungen von Glucks Kompositionen in bedeutender französischer Manier, so in Armida und Iphigenie auf Aulis. Die letzte Aufnahme zeigt die Gefahren einer zu großen Vereinfachung beim Studium der Musikgeschichte auf: La rencontre imprévue ist eine komische Oper in äußerst französischem Stil, doch sie wurde erstmals am Wiener Burgtheater aufgeführt, mehr oder weniger unter den Augen der österreichischen Habsburger, die eingefleischte Hüter des Metastasio-Ideals waren. Mit einer Handlung, die auf Mozarts Die Entführung aus dem Serail vorausdeutete, war sie Glucks erfolgreichstes komisches Werk.

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