Zurück in Berlin begann Ende 2006 die Arbeit am dritten Album – schöner, besser, größer sollte alles werden, mehr Konzept stand bis dato nicht auf dem Zettel. Doch schon bald begann sich ein Bild zu formen, die Umrisse des gemeinsamen Projektes zeichneten sich in vielen gemeinsamen Sessions immer klarer ab. Der Sound trug der gewachsenen Erfahrung Rechnung, wurde cooler, stylesicherer, druckvoller und gleichzeitig entspannter. Die Beats entwickelten sich dabei wieder mehr in Richtung HipHop und weg vom Reggae, mit einer noch organischeren Integration von Latino-Elementen. Lyrisch-thematisch empfanden alle Bandmitglieder unabhängig voneinander den Drang, sich statt großen, weltpolitischen Belangen eher persönlichen Erfahrungen und Gefühlen widmen zu wollen. Alleine durch ihre Existenz ist diese bunte Truppe ein lebendiges, starkes Symbol für das respektvolle Miteinander der Kulturen, warum das also nach zwei Alben noch in jedem Song thematisieren? Diese Erkenntnis ermöglichte der Band, sich beim Schreiben auf die spannende Suche nach sich selber zu machen, etwas, das im Trubel des ständigen on-the-road-seins schwerer fällt, als den Überblick zu behalten, in welcher Stadt man morgens aufwacht. Und so finden sich auf dem Album einige Songs, die ein neues Kapitel in der Culcha-Story aufschlagen, wie zum Beispiel “Ein besonderer Tag” oder das berührende “Tara”. Gleichzeitig war es aber auch erklärtes Ziel der Band, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen, das ursprüngliche Culcha-Credo des “Verändere die Welt durch gute Vibes!”. Und so ist es neben dem persönlichen Touch insbesondere eine handvoll extrem souveräner Party-Tracks wie “Chica” oder “HAMMA!”, die diese Platte auf ein neues Level heben. Zusammen ergibt sich ein rundes, homogenes Bild, das in sich geschlossen wirkt wie keines der Alben zuvor. Und durch die Abkehr von allzu wohlfeilen gesellschaftskritischen Forderungen ist der Band die Quadratur des Kreises gelungen – denn ohne Zeigefinger transportiert sich die politische Message der Band eleganter, leichter und letztendlich erfolgreicher.
Diese Platte ist sozusagen der offzielle Party-Soundtrack für eine bessere Welt! Für 2007 haben sich Itchyban, Mr. Reedoo, Larsito, Don Cali, Lafrotino, Johnny Strange und DJ Chino eine Menge vorgenommen. Man bemerkt eine neue Fokussierung, eine gehörige Portion Reife und Professionalität – und doch hat man das Gefühl, dass den Jungs da Musikmachen Spaß macht wie selten zuvor.
Auch in Sachen Produktion haben Culcha Candela neuen Schwung an Bord. Mit den Produzenten Kraans de Lutin (Martin Jondo, Tiger Hifi) und Andreas “Boogieman” Herbig (Ich&Ich, Reamonn, u.v.m), nicht zuletzt aber auch durch mehr eigenen Input verschiedener Bandmitglieder als Co-Produzenten, gibt es eine höchst kreative und produktive Kernzelle. Zusammen mit dem Feuer, dass Culcha Candela ohnehin mitbringen, dürften die zu recht hohen Erwartungen an dieses Album spielend erfüllt werden!